Unterirdischer Pickel am Kinn: Darum kommt er immer wieder!
REDAKTION, 28. JUNI 2022
Unterirdische Pickel am Kinn sind nicht nur schmerzhaft, sondern kommen auch häufig immer wieder.
Pickeln im Gesicht bereiten viele ein jähes Ende, indem sie ihn ohne zu Zögern ausdrücken. Das sollte man eigentlich nicht machen, doch oft lässt die Entzündung dann über Nacht nach und die Rötung geht zurück - vorausgesetzt es wurde Acht auf die Hygiene gegeben. Bei unterirdischen Pickeln lässt sich das Problem leider nicht ganz so leicht lösen. Die Pustel sitzt tief unter der Haut und das herumdrücken macht es nur schlimmer. Meist entstehen sie am Kinn und sind deutlich hartnäckiger als normale Pickel. Warum unterirdische Pickel am Kinn immer wieder kommen und wie man sie schnell wieder loswird, lesen Sie hier.
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Was ist ein unterirdischer Pickel?
Was sind die Ursachen für unterirdische Pickel am Kinn?
Bei unterirdischen Pickeln im Gesicht handelt es sich ebenso wie bei normalen Pickeln und Mitessern um Hautunreinheiten. Auch die Pickel unter der Haut sind das Ergebnis verstopfter Poren, die sich entzünden. Poren können aus unterschiedlichen Gründen blockiert sein und eine Entzündung entwickeln, folgende Ursachen kommen dabei am häufigsten vor:
1. Fettige Haut
Unterirdische Pickel am Kinn treten vor allem bei Menschen mit einem öligen Hauttypen auf. Dieser Hauttyp neigt aus verschiedenen Gründen zu einer starken Talgproduktion, speziell in der T-Zone. In der T-Zone, die das Kinn einschließt, befinden sich besonders viele Poren. Eine erhöhte Talgproduktion in diesem Bereich führt dazu, dass das Hautfett nicht vollständig nach außen geleitet wird und deshalb die Hautöffnungen verstopft. Aus der Talgblockade entwickelt sich ein Mitesser, der sich entzünden kann und zu einem verkapselten, unterirdischen Pickel wird.
2. Verhornungen
Die Hautoberfläche besteht zum Großteil aus Hornzellen. Sie bilden eine Schutzbarriere und werden regelmäßig abgestoßen und durch neue ersetzt. Oft ist es jedoch so, dass eine Verhornungsstörung vorliegt. Hierbei bildet die Haut zu viel Keratin und es entstehen Anhäufungen von abgestorbenen Hautschuppen, die die Poren verstopfen. Das führt dazu, dass sie der Talg darin sammelt und Mitesser entstehen. Wenn sich diese nun entzünden, bildet sich ein unterirdischer Pickel.
3. Hormone
Hormonelle Veränderungen spielen bei der Entstehung von Pickeln eine wichtige Rolle. Sind die Talgdrüsen nämlich sehr aktiv, liegt das zumeist an dem Einfluss von Testosteron. Das Hormon steigert die Talgproduktion und damit das Risiko für die Entstehung von Hautunreinheiten. Vor allem Jugendliche bzw. junge Männer haben deshalb oft mit entzündeten Pusteln und Mitessern zu kämpfen.
Frauen bemerken meist zyklusbedingt eine Veränderung ihrer Haut. Kurz vor der Periode klagen viele über unterirdische Pickel am Kinn, denn da sinkt der Östrogenspiegel und der Einfluss von Testosteron nimmt zu. Die Pickel tauchen immer wieder und Monat für Monat auf. Auch entlang des Kieferknochens entstehen deshalb ca. 1 Woche vor Menstruationsbeginn hormonelle Pickel.
Pickel im unteren Gesichtsbereich sind außerdem typisch für Spätakne, die häufig Frauen betrifft. Die Haut fettet aufgrund der hormonellen Schwankungen schneller nach und es entstehen mehr Unreinheiten.
4. Masken
In Zeiten der Covid-Pandemie sind Masken für viele Menschen nach wie vor ein unverzichtbarer Teil des Alltags. Durch den Mund-Nasen-Schutz ist man zwar vor Viren geschützt, doch stattdessen gibt es eine andere unangenehme Begleiterscheinung: Maskne. Der Begriff setzt sich zusammen aus Maske und Akne und beschreibt die Problematik von Hautunreinheiten durch das Tragen einer Schutzmaske. Vor allem am Kinn entstehen so immer wieder unterirdische Pickel durch die Feuchtigkeit und Reibung.
5. Ungesunde Ernährung
Du bist was du isst - das trifft speziell auf die Haut zu. Der Zustand der Haut verändert sich mit der Ernährungsweise. Die Wahrscheinlichkeit für die Entstehung von Hautunreinheiten und unterirdischen Pickeln nimmt bei einer ungesunden Ernährung zu. Viel Zucker bzw. einfache Kohlenhydrate, tierisches Protein und chemische Zusatzstoffe wie Glutamat oder Konservierungsstoffe tragen zu einer starken Talgproduktion bei. Das begünstigt verstopfte Poren und es entstehen deutlich mehr Pickel unter der Haut sowie Entzündungen.
6. Berührung
Das Kinn ist ein Gesichtsbereich, welcher im Laufe des Tages oft in Berührung mit den Händen kommt. Meist greift man sich gedankenversunken ans Kinn, kratzt sich oder stützt den schweren Kopf auf der Hand auf. Schon werden Bakterien, Schweiß und Schmutz von der Hand auf die Haut übertragen. Die Keime dringen in die Poren ein und lösen Entzündungen aus, sodass unterirdische Pickel entstehen.
7. Make-Up
Das Kinn ist ein Gesichtsbereich, welcher im Laufe des Tages oft in Berührung mit den Händen kommt. Meist greift man sich gedankenversunken ans Kinn, kratzt sich oder stützt den schweren Kopf auf der Hand auf. Schon werden Bakterien, Schweiß und Schmutz von der Hand auf die Haut übertragen. Die Keime dringen in die Poren ein und lösen Entzündungen aus, sodass unterirdische Pickel entstehen.
8. Kosmetikprodukte
Anti Aging nimmt einen immer größeren Stellenwert ein und das auch schon bei jungen Erwachsenen. Viele haben eine Hautpflegeroutine, die aus mehreren Schritten und ebenso vielen Produkten wie Peelings, Sonnencreme und Seren besteht. Doch nicht alle Wirkstoffe sind für jede Haut geeignet und viele Produkte fördern die Bildung von Hautunreinheiten z.B. aufgrund einer hohen Komedogenität. Aber auch Unverträglichkeiten können dazu führen, dass Entzündungen entstehen und sich unterirdische Pickel bilden.
Unterirdischer Pickel seit Monaten: Sollte ich zum Arzt?
Wer schon einmal Pickel unter der Haut hatte der weiß, wie lästig und hartnäckig sie sein können. Ein gewöhnlicher Pickel heilt mit Hilfe von Hausmitteln oft schon nach 2 bis 3 Tagen aus, ein unterirdischer Knubbel hingegen bleibt deutlich länger und kann sogar noch nach 1 Woche noch deutlich spürbar und sichtbar sein. Sollte der Pickel unter der Haut allerdings auch nach mehr als 2 Wochen noch nicht verschwunden sein, dann liegt ein anderes Problem vor.
Unterirdische Pickel sind eitrige Entzündungen unter der Haut. In der Regel heilen sie restlos ab, doch manchmal kommt es vor, dass die entzündete Stelle nicht verschwindet. Stattdessen wird sie größer und schmerzhafter. In diesem Fall ist der Gang zum Arzt unvermeidbar, denn es hat sich ein Furunkel bzw. ein Abszess gebildet.
Ein Furunkel gehört zu den Abszessen und betrifft Talg- und Schweißdrüsen sowie den Haarbalg. Sie entstehen u.a. aus einem unterirdischen Pickel, dessen Entzündung sich auf das umliegende Gewebe angreift. Im Gegensatz zu einem Pickel unter der Haut ist der Durchmesser der Rötung und Schwellung deutlich größer. Außerdem ist die eitrige Entzündung auch außen erkennbar.
Wird das Furunkel nicht behandelt, kann sich daraus ein großer Abszess entwickeln. Das verursacht nicht nur Schmerzen, sondern kann sogar gefährlich werden. Insbesondere im Gesicht sind Infektionen eine heikle Angelegenheit, die schnellstens beseitigt werden sollten.
Unterirdische Pickel loswerden: So verschwinden die Pusteln über Nacht
Pickel unter der Haut sind bekannt dafür, dass sie zu den unpassendsten Zeitpunkten im Gesicht auftauchen. Trotz deckendem Make-Up bleibt die Schwellung sichtbar und darum müssen hilfreiche Tipps her, mit denen man den Knubbel möglichst schnell loswird.
Tipp 1: Nicht drücken
Der wichtigste Tipp bei unterirdischen Pickeln: Unbedingt die Finger davon lassen! Ein unterirdischer Pickel ist in den tieferen Hautschichten verkapselt und die Pore blockiert. Versucht man nun, diesen Pickel mit zu viel Druck oder kantigen Fingernägeln auszudrücken, platzt die Eiterblase auf - allerdings nach innen. Somit breitet sich die Entzündung im Gewebe aus und es können Abszesse entstehen. Aus diesem Grund stehen die Heilungschancen am besten, wenn man die Pustel unter der Haut in Ruhe lässt und nur von außen behandelt.
Tipp 2: Teebaumöl
Teebaumöl ist ein Klassiker unter den Anti-Pickel-Treatments und wer zu unterirdischen Pickeln neigt, der sollte immer ein Fläschchen des Öl zu Hause haben. Das ätherische Öl ist antibakteriell, entzündungshemmend und sogar schmerzlindernd; alles Effekte, die man bei der Behandlung von unterirdischen Pickeln benötigt.
Zur Behandlung von Pickeln unter der Haut sollte das Öl 2-3 Mal täglich verdünnt mit Wasser stellenweise aufgetupft werden.
Tipp 3: Knoblauch
Ein Geheimtipp unter den Hausmitteln gegen Pickel ist Knoblauch. Die Knolle enthält antientzündliche und antiseptische Stoffe, die zur Behandlung und Prophylaxe sehr gut geeignet sind. Zwar riecht der Knoblauch anfangs etwas unangenehm, doch über Nacht kann der Saft ein kleines Wunder vollbringen und den Pickel unter der Haut schrumpfen lassen.
Für die Anwendung wird entweder eine dünne Scheibe des Knoblauchs auf die Haut gelegt und fixiert z.B. mit einem Pflaster oder der Knoblauch wird zerstampft und die Paste auf die betroffene Stelle aufgetragen.
Tipp 4: Zugsalbe
Damit ein unterirdischer Pickel schneller abheilt, muss die Entzündung bzw. der Eiter nach außen befördert werden. Ausdrücken ist keine Lösung - dafür aber Zugsalbe.
Wie die Bezeichnung bereits andeutet, “zieht” die Salbe den Eiter aus der Haut. Eine Zugsalbe hat antibakterielle, talgmindernde und entzündungshemmende Eigenschaften und regt außerdem die Durchblutung an. Damit wird die Schwellung und die Entzündung gemindert und der Heilungsprozess gefördert. Über Nacht angewendet geht die Rötung und Schwellung deutlich zurück und der Knubbel verschwindet schneller.
Tipp 5: Dampfbad
Pickel unter der Haut lassen sich am besten mit effektiven Wirkstoffen von außen behandeln. Damit sie tief in die Haut eindringen können, müssen die Poren geöffnet werden - und das geht am besten mit Hilfe eines Dampfbads. Es weicht Verhornungen auf, öffnet die verstopften Poren und lässt den überschüssigen Talg besser abfließen. Das beugt Pickeln vor und unterstützt die Heilung.
Für das Gesichtsdampfbad wird heißes Wasser in eine Schüssel gefüllt. Einen zusätzlichen antientzündlichen Effekt kann man Kamillentee oder ätherisches Eukalyptusöl hinzugegeben werden. Nun mit einem Handtuch über dem Kopf ca. 5-10 das Gesicht bedampfen lassen, lauwarm abwaschen und z.B. Zinksalbe, Zugsalbe oder Teebaumöl auftragen.
Fazit
QUELLEN
- Marina Bährle-Rapp: Furunkel. 2007.
- https://gesund.bund.de/furunkel-und-karbunkel#haeufigkeit. Abgerufen am 28.06.2022.
Natalja Felsing