Akne in den Wechseljahren: Diese Mittel helfen!

REDAKTION, 28. MAI 2021

Akne in den Wechseljahren

Akne in den Wechseljahren ist keine Seltenheit. 

Pickel, Unreinheiten und großporige Haut sind für viele vor allem während der Pubertät ein großes Problem. Ist die einmal überstanden, ist die schlechte Haut meist erstmal Geschichte. Wenn sich die Hautprobleme jedoch mit dem Eintritt der Wechseljahre zurückmelden, ist die Begeisterung alles andere als groß. Darunter leidet nicht nur das Äußere, sondern nicht selten auch das Selbstbewusstsein. Jetzt mehr darüber erfahren, wie die Wechseljahre die Haut beeinflussen und was sich gegen die lästigen Pickel und Co. tun lässt!

Große Poren verkleinern Hausmittel

FORSCHUNG

Große Poren verkleinern mit diesem Hausmittel

Große Poren sorgen dafür, dass das Hautbild ungleichmäßig und unrein erscheint. Mit Hilfe von Hausmitteln und etwas Geduld lassen sich große Poren verkleinern, sodass die Haut ebenmäßiger und jünger erscheint.

Warum kommt es in den Wechseljahren vermehrt zu Hautproblemen?

Grundsätzlich entstehen Pickel und Hautunreinheiten, wenn die Porenkanäle der Haut aufgrund von Talg oder anderen Ablagerungen verstopfen. Die Bakterien lösen eine Entzündung aus und es kommt zu eitrigen, entzündeten Pickeln und Pusteln.

Während der Wechseljahre stellt sich der gesamte Körper um. Das betrifft auch die Haut. Vor allem dann, wenn während der Pubertät vermehrt Hautprobleme wie Akne aufgetreten sind, erhöht sich auch das Risiko einer Spätakne. Meist entsteht diese im Alter von 25-40 Jahren.

Die weiblichen Geschlechtshormone, die Östrogene, nehmen während der Wechseljahre ab und die Haut wird dadurch trockener und verliert an Elastizität. Gleichzeitig nimmt das männliche Geschlechtshormon Testosteron im weiblichen Körper zu. Es ist verantwortlich für die übermäßige Produktion von Talg, wodurch die Poren verstopfen und Unreinheiten entstehen.

Unser Tipp bei Hautunreinheiten

Unser Tipp bei Hautunreinheiten

Welche Faktoren können Akne im Erwachsenenalter auslösen?

Wie erwähnt entstehen Hautunreinheiten im Alter oft aufgrund von Hormonumstellungen. Dabei betrifft das nicht nur die Hormonveränderungen während der Wechseljahre, sondern auch die Umstellung nach dem Absetzen der Anti-Baby-Pille oder während einer Schwangerschaft.
Hormonumstellungen sind aber nicht die einzige Ursache, meist stehen mehrere Faktoren dahinter, die sich gegenseitig verstärken. Zu den Hauptursachen zählen:

Genetische Veranlagung

Der Hauttyp wird durch die erbliche Veranlagung bestimmt. Manche Menschen neigen beispielsweise eher zu einer fettigen Haut als andere.
Wenn die Haut schon im Jugendalter vermehrt zu Pickeln und Unreinheiten tendiert hat, ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass sie auch im Alter wieder auftreten. Alleiniger Grund für eine Altersakne ist die Genetik jedoch nicht.

Falsche oder zu viel Pflege

Durch die Umstellung des Körpers verändern sich auch die Bedürfnisse der Haut. Die Pflegeroutine sollte daher nicht wie bisher fortgeführt, sondern an die neuen Umstände angepasst werden. Auf scharfe Reinigungsmittel auf Alkoholbasis sollte verzichtet werden. Diese trocknen die Haut nur weiter aus und regen die Talgproduktion dadurch weiter an. Am besten hilft eine reizarme, milde Pflege mit feuchtigkeitsspendenden Wirkstoffen wie Glycerin oder Hyaluronsäure.

Nicht selten sind Hautunreinheiten ein Resultat von übermäßiger Pflege. Bekannt ist die Periorale Dermatitis auch als “Stewardessen-Krankheit”. Das ständige Cremen oder die Kombination vieler verschiedener Pflegeprodukte löst ein Ungleichgewicht aus. Die Haut reagiert in Form von Unreinheiten, Pickeln und Pusteln. Hier hilft meist nur der komplette Verzicht auf Pflegeprodukte über einen bestimmten Zeitraum. In diesem Fall sollte die Therapie durch einen Hautarzt erfolgen, da die Symptome von allein nicht verschwinden.

Ungesunde Ernährung

Inwieweit sich die Ernährung wirklich auf die Haut auswirkt, wird immer wieder diskutiert.

Bekannt ist aber, dass sich vor allem Lebensmittel mit einem hohen glykämischen Index (z.B. Weißbrot, Kartoffeln und stark zuckerhaltige Lebensmittel) negativ auf das Hautbild auswirken können. Diese Nahrungsmittel treiben den Blutzuckerspiegel rasch nach oben. Der Körper versucht diesen Anstieg mit der Insulinproduktion auszugleichen. Die Produktion von Insulin fördert aber auch die Bildung der männlichen Geschlechtshormone, die für die übermäßige Talgproduktion verantwortlich sind.

Auch Milchprodukte stehen im Verdacht, Hautunreinheiten zu begünstigen. Die tierischen Proteine fördern Entzündungen, wodurch Pickel verstärkt werden und bestehende Unreinheiten gleichzeitig langsamer abheilen.

Genussgifte wie Nikotin und Alkohol schaden der Haut, indem sie Entzündungen fördern und außerdem die Nährstoffversorgung der Haut hemmen.

Stress

Anhaltende psychische Belastungen und chronischer Stress sorgen dafür, dass der Körper permanent das Stresshormon Adrenalin und auch männliche Hormone ausschüttet. Diese regen die Talgbildung an und fördern dadurch verstopfte Poren. 

Bestimmte Medikamente

Medikamente wie Antidepressiva, Antibiotika oder kortisonhaltige Präparate sind bekannt dafür, Pickel oder Akne hervorzurufen. Diese Symptome verschwinden meist wieder, wenn die Medikamente abgesetzt werden und das Hautbild erholt sich.

Was tun gegen Unreinheiten in den Wechseljahren?

Die auslösenden Ursachen sind ebenso vielfältig wie die Behandlungsmöglichkeiten bei Akne in den Wechseljahren. Einige Maßnahmen kann man selbst durchführen, während andere Therapiemöglichkeiten nur von einem Dermatologen durchgeführt werden sollten. Auf keinen Fall sollten die Unreinheiten ausgedrückt werden, das fördert lediglich die Entstehung von weiteren Pickeln, Entzündungen und zurückbleibenden Akne-Narben.

Auslöser verringern

Zu den grundlegenden Maßnahmen gegen Pickel in den Wechseljahren zählt natürlich, die Pflegeroutine entsprechend anzupassen und auf eine gesunde Lebensweise zu achten. Wer sich ausgewogen ernährt, auf Genussgifte wie Nikotin und Alkohol verzichtet und Stress meidet, hat schon einiges für seine Haut (und auch den restlichen Körper) getan. Vor allem hilft es auch, genügend zu trinken. Während der Hormonumstellung profitiert der Körper besonders von viel Flüssigkeit. Insbesondere Kräutertees und grüner oder weißer Tee sind zu empfehlen. Sie haben eine ausgleichende Wirkung und sind dazu in der Lage, geschädigte Zellen zu reparieren. Die Tees verhindern dadurch die Ausschüttung von Stresshormonen und schützen die Haut vor äußeren Einflüssen.

Behandlungsmöglichkeiten durch einen Dermatologen

Es gibt die Möglichkeit, Unreinheiten und Mitesser innerlich oder äußerlich zu behandeln. Meist ist eine Kombination aus beidem sinnvoll, um die Hauterkrankung ganzheitlich zu therapieren. Welche Methode oder Kombination für Sie am besten geeignet ist, sollten Sie mit einem Dermatologen besprechen.

Äußere Behandlung

Fruchtsäurepeelings sollten nur von einem Dermatologen angewendet werden. Sie dringen je nach Stärke tief in die Hautschichten ein und sorgen so dafür, dass alte verhornte Hautschuppen von der Haut gelöst werden. Abgestorbene Hautzellen schälen sich ab und die neue Haut bildet sich deutlich ebenmäßiger. Außerdem wird durch die Behandlung die Bildung von Kollagen angeregt. Mögliche Akne-Narben werden durch das Peeling geglättet.

Auch mit einem Microneedling, bei der feine Nadeln die Haut aufstechen und so die Heilung anregen, können Akne-Narben verringert und das Hautbild verbessert werden.


Die Kombination aus blauem und rotem Licht bei der Lichttherapie hat sich besonders wirksam bei der Behandlung von schwerer Akne erwiesen. Hier sollen vor allem die Ursachen der Akne bekämpft werden. Das blaue Lichtspektrum tötet die akneverursachenden Bakterien ab, während das rote Licht die Durchblutung anregt und die Wundheilung fördert. Außerdem soll sich die Regenerationsfähigkeit der Haut verbessern.

Die Lichttherapie ist frei von schädlicher UV-Strahlung.


Bei der Microdermabrasion wird die Haut durch den Dermatologen mit Mikrokristallen gleichmäßig abgeschliffen. Die Haut wird oberflächlich abgetragen und Unreinheiten so entfernt. Außerdem regt die Behandlung die Zellerneuerung an und strafft die Haut.

Das äußerliche Auftragen von Retinoiden, welche in ihrer Struktur Retinol (Vitamin A) sehr ähneln, wirkt entzündungshemmend und talgregulierend. Außerdem schält sich die Haut ähnlich wie bei einem chemischen Peeling. Die verstopften Talgdrüsen öffnen sich. Da das Präparat jedoch starke Nebenwirkungen aufweist, ist es nur verschreibungspflichtig erhältlich.


Auch Azelainsäure wirkt entzündungshemmend. Außerdem wird die übermäßige Produktion von Hautzellen eingedämmt. Verhornungen werden so vorgebeugt. Ergänzend wirkt sie antibakteriell und regulativ auf die Talgproduktion.


Zuletzt ist Benzoylperoxid ein weit verbreiteter Wirkstoff zur Behandlung von Akne. Es wirkt antimikrobiell und kann dadurch akneauslösende Bakterien wie Propionibakterien beseitigen. Außerdem löst es Verhornungen und öffnet verstopfte Poren.

Innerliche Behandlung

Vor allem, wenn die Ursache für die Spätakne hormonell bedingt ist, empfiehlt sich eine Hormontherapie. Es werden Anti-Androgene eingesetzt, um das Hautbild zu verbessern. Die Androgenproduktion wird von den verwendeten Hormonen gehemmt, wodurch eine übermäßige Talgproduktion verhindert wird. Oft kommen hier hormonell wirksame Präparate zum Einsatz, die für die Aknetherapie verschrieben werden können und gleichzeitig auch verhütend wirken.


Antibiotika-Tabletten können bei entzündlicher Akne helfen. Hierfür sollten sie mehrere Wochen oder Monate eingenommen werden. Von einer dauerhaften Anwendung wird jedoch abgeraten, da sie mit teilweise starken Nebenwirkungen einhergehen und sich Resistenzen entwickeln können. Oft zum Einsatz kommen die Wirkstoffe Minocyclin und Tetracyclin. Wichtig: Diese Wirkstoffe dürfen nicht während der Schwangerschaft oder Stillzeit eingenommen werden!


Sowohl innerlich, als auch äußerlich können Retinoide eingesetzt werden. Zur Behandlung von Akne wird in den meisten Fällen Isotretinoin eingesetzt. Retinoide sind äußerst wirksam, haben aber auch erhebliche Nebenwirkungen. Die Anwendung erfolgt in der Regel nur dann, wenn andere Maßnahmen nicht ausreichend Wirkung gezeigt haben. Die Tabletten hemmen die Talgproduktion der Haut und beugen so Unreinheiten vor.

Kann man hormonelle Akne natürlich heilen?

Zu den effektivsten Hausmitteln bei Pickeln und Unreinheiten zählt Teebaumöl. Es wirkt antibakteriell und entzündungshemmend. Auch Heilerde und Schüßler-Salze (z.B. Silizium) können eine Linderung bewirken.

Vorsicht jedoch bei Zitronensaft, Backpulver oder Zahnpasta. Diese Mittel können die Haut zusätzlich schädigen und die Beschwerden verschlimmern.

QUELLEN

  • Barbaric J., Abbott R., Posadzki P., Car M., Gunn LH., Layton AM et al. (2016). Light therapies for acne. Cochrane Database Syst Rev, (9).
  • Costa CS., Bagatin E., Martimbianco AL., da Silva EM., Lucio MM., Magin P. et al. (2018). Oral isotretinoin for acne. Cochrane Database Syst Rev (11).
  • Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG). Behandlung der Akne (S2k-Leitlinie).
  • Grzegorek, K. (2014). Akne im Erwachsenenalter. Forever young? In: Hautecke. Ausgabe 2, S. 30.
  • Jansen, T., Janßen, O. & Plewig, G. (2013). Acne tarda. Hautarzt 64, 241–251. https://doi.org/10.1007/s00105-012-2458-0

Natalja Felsing

Natalja ist Content- und Recherche-Expertin mit langjähriger Erfahrung im Beauty- und Gesundheitsbereich. Nicht nur privat setzt sie sich tagtäglich mit Themen wie Fitness, gesunder Ernährung, Schönheit und Anti-Aging auseinander, sondern auch beruflich. Seit Abschluss ihres Studiums an der Hochschule Darmstadt recherchiert und verfasst sie seit mehreren Jahren Beiträge zu Themen rund um Gesundheit, Schönheit und Wohlbefinden - immer auf dem aktuellsten Stand der Forschung.