Harzsalbe ist ein bewährtes Naturheilmittel, das bei vielen Beschwerden Linderung verschafft. Harzsalben lassen sich in nur wenigen Schritten ganz einfach selber herstellen und viele Zutaten dafür hat jeder bereits im Haus. Wir zeigen Ihnen eine einfache Schritt-für-Schritt Anleitung, mit der Sie in nur wenigen Minuten selbst eine Pechsalbe selber anrühren können. Außerdem klären wir auf, ob eine selbstgemachte Harzsalbe genau so gut bei großen Poren funktioniert, wie die Biovolen Aktiv Harzsalbe.
Was genau ist Harzsalbe?
Bevor die Harzsalbe sich als Mittel bei großporiger und unreiner Haut einen Namen gemacht hat, war das Einsatzgebiet einer klassischen Harz- bzw. Pechsalbe ein ganz anderes.
Die traditionelle Harzsalbe ist ein Naturheilmittel, das Harze und andere natürliche Inhaltsstoffe enthält. Es wird aus Baumharzen wie z.B. Kiefernharz oder Lärchenharz hergestellt. Vorwiegend verwendet man Harze von Nadelbäumen, es können aber auch andere Baumharze zum Einsatz kommen. Diese Harze enthalten ätherische Öle, Terpentine und Harzsäuren. Sie haben verschiedene Eigenschaften. Und so wie sie dem Baum als Wundverschluss dienen, wenn die Rinde des Baumes beschädigt wird, wurden Harze auch schon in der Antike zur Pflege und zum Schutz der Haut verwendet.
Die traditionelle Harzsalbe kann vielseitig eingesetzt werden. Ihr werden folgende Eigenschaften nachgesagt:
- antibakteriell und desinfizierend
- wundheilend
- schmerzlindernd
- wärmend
- durchblutungsfördernd
- schleimlösend
Wie kann man Harz sammeln?
Um eine Heilsalbe aus Pech herzustellen, benötigt man natürlich Harz. Das kann entweder gekauft oder selbst im Wald gesammelt werden. Der Austritt von Harz bedeutet aber immer, dass der Baum “verletzt” wurde und nun versucht, die Wunde zu verschließen. Insbesondere wer auf eigene Faust Harz sammeln gehen möchte, sollte Baumharz so nachhaltig wie möglich ernten und die Rinde niemals absichtlich beschädigen.
- Harzperlen sammeln: Wer aufmerksam durch die Wälder läuft, der hat sicher das ein oder andere Mal schon Harzperlen an der Baumrinde verschiedener Bäume, wie z.B. Fichte, Tanne oder Kiefer entdecken können. Das Pech tritt dabei aus kleinen Rissen aus und härtet langsam aus. Ausgehärtet ähnelt das Harz kleinen Tropfen oder Perlen. Diese kleinen Herzstücke kann man von Hand sammeln, indem man sie vorsichtig abkratzt oder abschabt. Dabei kann ein kleines Messer behilflich sein, um die Wunde nicht versehentlich zu vergrößern.
- Anritzen der Bäume: Um eine größere Menge Harz zu sammeln, werden Bäume absichtlich angeritzt. Das machen vor allem noch sogenannte “Pecher”, die Harz nach alter Tradition sammeln. Dabei wird die Rinde entfernt und der Stamm V-förmig angeritzt. Darunter wird ein Behälter platziert, um das auslaufende Baumharz aufzufangen. Durch das Anritzen wird der natürliche Harzfluss angeregt, da der Baum versucht, die Lücken zu schließen.
- Harztaschen öffnen: Einige Bäume, wie zum Beispiel der Kiefer, bilden spezielle Harztaschen, in denen sich das Harz ansammelt. Diese Taschen sieht man oft in den gefällten Stämmen. Sie können geöffnet und das Harz gesammelt werden. Die Methode wird oft bei der Ernte von Kiefernharz angewendet. Harztaschen werden auch Harzgallen genannt.
Hilft selbstgemachte Harzsalbe bei großen Poren?
Bisher war die ganze Zeit nur die Rede von klassischer Harzsalbe, die man aus der Volksmedizin als Naturheilmittel kennt. Mittlerweile verbinden viele den Begriff Harzsalbe aber mit einer Hautpflege gegen große Poren und Hautunreinheiten - der Biovolen Aktiv Harzsalbe. Warum also die Aktiv Harzsalbe kaufen, wenn man sie auch einfach selber machen kann?
Ganz so einfach ist das nicht, denn viele Gemeinsamkeiten haben sie nicht. In der Biovolen Aktiv Harzsalbe kommt kein Baumharz von Lärche, Kiefer, Tanne o.ä. zum Einsatz. Stattdessen ist ein kosmetisch aufbereitetes Extrakt aus Mastixharz enthalten. Mastixharz stammt vom Mastixstrauch, der in Griechenland auf der Insel Chios kultiviert wird. Dieses besondere Harz wird nicht pur verwendet, sondern mittels Lipidmolekülen für die Haut verfügbar gemacht.
Man fand in Studien heraus, dass dieser Wirkstoff ein Enzym hemmt, welches die Talgbildung fördert. Zu viel Talg ist nämlich die Hauptursache für erweiterte Poren und Hautunreinheiten.
Eine selbstgemachte Harzsalbe wird diesen Effekt nicht haben. Zumindest gibt es im Gegensatz zum Harz-Extrakt aus Mastix keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass die Wirkstoffe einer DIY-Pechsalbe dieselbe Wirkung zeigen. Wer also hofft, eine Harzsalbe selber machen und damit seinen Teint verfeinern zu können, der wird vermutlich enttäuscht werden.
Harzsalbe selber machen: Anleitung
Eine DIY-Harzsalbe mag zwar im Gegensatz zur Biovolen Harzsalbe nicht die Lösung bei großen Poren und Mitessern sein, sie hat aber viele andere Vorteile für die Haut. Harzsalbe wird oft verwendet, um die Wundheilung zu unterstützen und die Haut zu beruhigen.
Mit dem folgenden Rezept kann jeder eine Harzsalbe selber machen und vieles davon haben die meisten schon im Haus:
Zutaten:
- 50 g Bienenwachs (in Pellets oder gehackt)
- 100 ml Öl (z. B. Sheabutter, Olivenöl, Mandelöl oder Jojobaöl)
- 20 g Harz (z. B. Kiefernharz oder Propolis)
- bei Bedarf ätherisches Öl, z.B. Lavendelöl
Materialien:
- Kleiner Topf
- Glasbehälter zum Schmelzen der Zutaten im Wasserbad
- Sauberes Glasgefäß oder eine Dose zum Aufbewahren der Salbe
- Löffel zum Umrühren
Schritt 1: Harz vorbereiten
Zuerst muss das Harz von grobem Schmutz befreit werden, wie z.B. Rinde, Steinchen oder Schmutz. Anschließend zerkleinert man das Harz in kleine Stücke, um es leichter zu schmelzen.
Schritt 2: Öl und Bienenwachs schmelzen
Nun wird Wasser in den kleinen Topf gegeben und erhitzt. Der hitzebeständige Glasbehälter wird in den Topf gestellt und mit dem Öl und dem Bienenwachs befüllt. Nun muss die Mischung unter gelegentlichem Rühren langsam erhitzt und geschmolzen werden. Fülle den kleinen Topf mit Wasser und bringe es zum Kochen.
Schritt 3: Harz hinzufügen
Sobald das Bienenwachs vollständig geschmolzen ist, wird das zerkleinerte Harz hinzugefügt. Nun muss man so lange weiterrühren, bis sich das Baumharz ebenfalls verflüssigt hat und sich gut mit der Öl-Wachs-Mischung vermischt hat.
Schritt 4: Mischung abfüllen
Der Glasbehälter wird nun aus dem Wasserbad genommen und sollte kurze Zeit abkühlen. Die Mischung sollte noch flüssig, aber nicht mehr heiß sein.
Die warme Salbenbasis wird jetzt in die vorbereitete Dose oder in ein kleines Schraubglas gefüllt.
Extra: Vor dem Abfüllen können 1-2 Tropfen eines ätherischen Öls zur flüssigen Salbe hinzugegeben werden. Vorher aber unbedingt die Hautverträglichkeit prüfen.
Sobald die Harzsalbe ausgekühlt und ausgehärtet ist, ist sie auch schon einsatzbereit. Um die Verträglichkeit sicherzustellen, sollte die Salbe zuerst auf einen kleinen Hautbereich aufgetragen werden. Wenn keine Irritationen auftreten, kann sie auch großflächig verwendet werden.
Die selbstgemachte Harzsalbe ist bis zu 12 Monate haltbar.
Natalja Felsing