Aknenarben entfernen: Welche Behandlung ist am besten?

Aknenarben entfernen: Welche Behandlung ist am besten? 

REDAKTION, 21. SEPTEMBER 2022

Aknenarben entfernen
Oft bleiben nach erfolgreicher Behandlung der Akne tiefe Aknenarben zurück.

Viele Menschen leiden unter Unebenheiten im Gesicht. Dabei handelt es sich nicht immer nur um aktive Pickel und Mitesser. Oft sind die Löcher in der Haut die Überreste einer Hauterkrankung - nämlich Akne. Aknenarben sind meist auf den ersten Blick erkennbar, zum Leidwesen der Betroffenen. Selbst mit Make-Up lassen sich die Narben nur schwer überdecken. Ohne die richtige Behandlung bleiben die Aknenarben ein Leben lang bestehen und beeinflussen das Selbstwertgefühl negativ.

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Was sind Aknenarben und wie entstehen sie?

Akne ist vor allem in der Pubertät sehr weit verbreitet. Es gibt kaum jemanden, der als Jugendlicher nicht unter der Hauterkrankung gelitten hat. Aber auch bei Erwachsenen tritt Akne häufig in Form der Akne tarda auf. Nicht bei allen Betroffenen zeigt sich die Akne gleich stark. Von leichten Formen bis hin zu extremer Akne, die Rücken und Oberarme betrifft, ist alles möglich. Und umso schwerer der Verlauf ist, desto größer ist auch das Risiko für das Zurückbleiben von Narben.

Aknenarben sind neben sogenannten Pickelmalen eine häufige Folgeerscheinung von Akne. Es handelt sich dabei in der Tat um Narbengewebe auf der Hautoberfläche. Die Narben entstehen infolge der Entzündungen und den daraus resultierenden Verletzungen der obersten Hautschicht. Die bestehende Wunde wird vom Körper durch neu gebildetes Bindegewebe geschlossen. Dieses entspricht optisch und strukturell nicht mehr der ursprünglichen Form und zurück bleibt Narbengewebe, dass sich sichtbar anhand der Farbe und Oberflächenstruktur vom Rest der Haut unterscheidet.

Das Risiko für die Entstehung von Aknenarben wird durch das Herumdrücken an den Pusteln erhöht. Durch den Druck entstehen Gewebeverletzungen und Blutergüsse, die den Heilungsprozess beeinträchtigen. Zudem können Krankheitserreger leichter in die Haut eindringen und die aknebedingten Entzündungen verschlimmern. Das wiederum begünstigt die Bildung von tiefen Wunden und größeren Narben.

Bei Aknenarben unterscheidet man drei verschiedene Erscheinungsbilder:

  1. Atrophe Narben: Atrophe Aknenarben treten am häufigsten auf. Sie sind an einer deutlichen Vertiefung in der Hautoberfläche erkennbar. Umgangssprachlich werden sie auch als Eispickelnarben bezeichnet, denn es scheint, als wären sie in die Haut gemeißelt worden. Bei atrophen Narben konnte das Narbengewebe das Hautareal nicht ebnen und somit liegen sie etwas tiefer als die intakte Hautoberfläche.

  2. Hypertrophe Narben: Das Gegenteil atropher Narben sind hypertrophe Narben. Sie sind nicht nach innen, sondern nach außen gewölbt. Bei hypertrophen Narben ist eine Erhebung auf der Hautoberfläche erkennbar. Ursache dafür ist eine Überproduktion von Narbengewebe bzw. Bindegewebsfasern. Das kann passieren, wenn die Haut in der Heilungsphase stark beansprucht wird.

  3. Keloide: Eine Sonderform der Narbenbildung sind Keloide. Keloide Aknenarben treten selten auf und sind eine extreme Form hypertropher Narben. Hierbei wuchert das Narbengewebe unkontrolliert und bildet Hautwülste, die auch auf intaktes Gewebe übergreifen.

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Sind Aknenarben und Pickelmale das gleiche?

Häufig werden die Begriffe Pickelmale und Aknenarben synonym verwendet, wenn über die Nachwirkungen von Akne berichtet wird. Allerdings handelt es sich hierbei um zwei unterschiedliche Erscheinungen.


Pickelmale sind postinflammatorische Hyperpigmentierungen. Eine Hyperpigmentierung beschreibt eine Farbveränderungen der Haut. Das passiert, wenn zu viel Melanin gebildet wird und sich an einer Hautstelle ansammelt. Bei Pickelmalen ist der Auslöser hierfür die Entzündung der Talgdrüse. Im Gegensatz zu einer Aknenarbe verändert sich bei einem Pickelmal nicht die Oberflächenstruktur der Haut. Es bleibt lediglich eine rötliche bis braune Verfärbung zurück.


Aknenarben hingegen sind keine Hyperpigmentierung auf der Haut, sondern verändertes Gewebe. Die Entzündungen verursachen kleine Wunden, die der Körper verschließen muss. Dafür werden Kollagenfasern gebildet. Je nach Tiefe und der Verletzung durch die Akne können Poren oder Haarwurzeln an diesen Stellen unwiderruflich zerstört werden. So entsteht zwar neues Bindegewebe, dieses unterscheidet sich aber deutlich vom gesunden Hautgewebe.

Verschwinden Aknenarben von selbst wieder?

Akne hinterlässt nicht nur körperliche Spuren. Auch das Selbstbewusstsein der Betroffenen trägt einen Schaden davon. Das Leiden endet zunächst, wenn die Entzündungen im Gesicht beseitigt werden konnten. Doch die Haut wird auch nach der Akne nicht mehr dieselbe sein. Anstelle eines weichen und ebenmäßigen Hautbildes bleibt ein ungleichmäßiger Teint mit sichtbaren Narben zurück. Es heißt zwar, dass die Zeit alle Wunden heilt - auf Aknenarben trifft das aber nicht zu.


Wie bei anderen Narben auch können Aknenarben ohne eine aktive Behandlung nicht von selbst verschwinden. Um das Erscheinungsbild der Narben unaufälliger zu machen und die betroffenen Stellen zu glätten, sollte mit der Behandlung möglichst früh begonnen werden. Solange das frische Bindegewebe noch elastisch ist, lässt sich der Heilungsprozess beeinflussen. Im Laufe der Zeit verfestigt sich nämlich das Narbengewebe. Aus diesem Grund sind wirksame Methoden zum richtigen Zeitpunkt wichtig.

Aknenarben entfernen: Diese Behandlungen sind möglich

Wenn die Akne im Gesicht bekämpft werden konnte, ist das für Betroffene eine große Erleichterung. Damit endet für viele auch das Versteckspiel und die Scham für die eigene Haut. Der nächste Schritt ist die Behandlung der Aknenarben. Insbesondere bei schweren Verläufen ähnelt die Haut im Anschluss einer Kraterlandschaft. Um die Narben zu glätten und das Hautbild zu verfeinern, gibt es zahlreiche Mittel und Methoden.

1. Säurepeelings gegen Aknenarben

Chemische Peelings mit milden Säuren wie AHA und BHA können bei zahlreichen optischen Hautbeschwerden eingesetzt werden. Die Säurepeelings sind vor allem bei leichten Aknenarben eine einfache und dennoch wirksame Methode, das Aussehen der Narben selbst zu Hause zu verbessern. Die Wirkungsweise von AHA und BHA-Peelings unterscheidet sich dabei leicht.

Bei Aknenarben werden vorwiegend AHA-Peelings bzw. Fruchtsäurepeelings wie z.B. Milchsäure eingesetzt. Diese Art von Peelings ist vor allem an der Oberfläche wirksam, da sie wasserlöslich sind. Sie sorgen dafür, dass die abgestorbenen Hautzellen sich schneller lösen und durch neue, gesunde Zellen ersetzt werden. Gleichzeitig aktivieren sie die hauteigene Kollagenproduktion und stärken die hauteigene Schutzbarriere. So können nicht nur Pickelmale, sondern auch atrophe Aknenarben verringert und der Teint verbessert werden. Fruchtsäurepeelings in starker Konzentration sollten beim Hautarzt oder bei der Kosmetikerin des Vertrauens durchgeführt werden.

BHA-Peelings sind öllöslich und wirken tiefer. Sie dringen in die Poren ein und lösen dort talgbedingte Verstopfungen, aus denen Mitesser und Pickel entstehen. Deshalb sind sie bei fettiger, unreiner Haut sehr gut geeignet. BHA-Peelings können auch bei aktiver Akne angewendet werden, um blockierte Poren zu befreien und so Entzündungsherde zu verringern.

2. Dermaroller gegen Aknenarben

Eine weitere beliebte Methode zur Minimierung von Aknenarben sind Dermaroller. Dermaroller werden für das sogenannte Microneedling eingesetzt. Doch wie genau funktioniert das?

Ein Dermaroller ist ein Hautroller, der mit unzähligen, winzigen Nadeln gespickt ist. Damit werden der Haut beim Berollen mikroskopisch kleine Verletzungen zugefügt - und das nicht ohne Grund. Die feinen Stiche signalisieren der Haut eine Verletzung und damit wird die Neubildung der Zellen angeregt. Genauer genommen bewirkt das Microneedling, dass die hauteigene Kollagenproduktion angeregt wird. Darum wird die Behandlung auch als Kollageninduktions-Therapie bezeichnet. Somit läuft ein ähnlicher Prozess wie bei der Bildung der Aknenarben ab, allerdings in viel kleinerem und vor allem kontrolliertem Ausmaß. Tiefe Aknenarben können bei regelmäßiger Anwendung schrittweise ausgeglichen und geglättet werden.

Die Nutzung eines Dermarollers sollte nur nach einer ausführlichen Einweisung erfolgen. Bei bestehenden Pickeln ist das Microneedling ungeeignet. Am besten begibt man sich für die Behandlung aber in professionelle Hände. Sonst drohen unschöne Narben und verhärtetes Bindegewebe.

3. Mikrodermabrasion gegen Aknenarben

Unter den kosmetischen Behandlungen gegen Aknenarben hat sich auch die Mikrodermabrasion bewährt. Hierbei handelt es sich - wie der Name schon andeutet - um ein abrasives (abtragendes) Verfahren zur Entfernung der Pickelnarben.

Bei der Mikrodermabrasion kommt ein spezielles Schleifgerät zum Einsatz. Damit werden die toten Zellen der obersten Hautschicht schmerzfrei und schonend abgetragen und eingesaugt. Das, was ein chemisches Peeling mit Hilfe der Säurewirkung erreicht, geschieht bei der Mikrodermabrasion auf mechanischem Weg. Das Abtragen der abgestorbenen Hornzellen macht den Weg frei für neue, gesunde Haut. Somit werden Regenerationsprozesse in Gang gesetzt, die die Erscheinung von Aknenarben verbessern können. Gleichzeitig wird die Hautoberfläche aufnahmefähiger. Produkte, die die Hauterneuerung unterstützen, können besser eindringen und wirken wie z.B. Retinol.
Eine Mikrodermabrasion kann bei atrophen und bei hypertrophen Narben angewendet werden.

4. Laser gegen Aknenarben

Ein häufiger Suchbegriff bei der Behandlung von Aknenarben ist die Laserbehandlung. Laser kommen in der Dermatologie oft bei verschiedenen Krankheiten bzw. Hautveränderungen zum Einsatz. Dazu gehört auch die Narbenbehandlung.

Bei einer Lasertherapie stehen viele verschiedene Techniken zur Verfügung. Bei unterschiedlichen Narben können auch unterschiedliche Verfahren zum Einsatz kommen. Zur Entfernung von Aknenarben wird häufig auf den CO2-Laser zurückgegriffen. Das Wirkprinzip ist bei allen Verfahren ähnlich: Durch den Laser wird das geschädigte Bindegewebe bzw. das Narbengewebe durch die Hitzeenergie gezielt zerstört. Das regt den Körper zur Neubildung von Hautzellen an. Gleichzeitig wird die beschädigte Hautoberfläche abgetragen. Bereits nach wenigen Sitzungen können sichtbare und spürbare Aknenarben reduziert werden.
Laser können zur Glättung von vertieften und abstehenden Narben angewendet werden. Auch zur Entfernung von Keloid-Narben kommen oft Laser zum Einsatz.

5. Unterspritzung gegen Aknenarben

Eine vergleichsweise unkonventionelle Methode zur Entfernung von Aknenarben ist die Unterspritzung. Die Unterspritzung kann sowohl mit Eigenfett als auch mit Hyaluronsäure erfolgen.

Die Unterspritzung von Aknenarben wird bei atrophen, also eingesunkenen Narben angewendet. Der jeweilige Füllstoff wird gezielt unter der Vertiefung platziert und hebt diesen Bereich von innen heraus an. So wird das Hautbild geglättet und das unregelmäßige Erscheinungsbild der Haut verbessert.
Das Ergebnis einer Unterspritzung ist nicht von Dauer. Hyaluronsäure wird im Laufe einiger Monate von Körper abgebaut oder wandert teilweise in andere Hautbereiche. Eigenfett hat das Potenzial, die Regeneration der Haut zu unterstützen. Aber auch hier ist kein dauerhaftes Ergebnis garantiert. Damit die Aknenarben also unauffällig bleiben, muss die Behandlung wiederholt werden.

Helfen Hausmittel bei Aknenarben?

Die Entfernung von Aknenarben mittels Laser, Microneedling oder anderen kosmetischen Methoden erweist sich oft als sehr kostenintensiv. Da es sich um eine kosmetische Prozedur handelt, werden die Kosten dafür in den meisten Fällen nicht von der Krankenkasse übernommen. Aus diesem Grund suchen Betroffene nach einer einfacheren Lösung, wie z.B. Hausmittel.
Hausmittel sind nur bedingt zur Behandlung von Aknenarben geeignet. Vollständig entfernen lassen sie sich damit nicht. Folgende Hausmittel können den Heilungsprozess aber unterstützen:

  • Sind die Narben noch frisch, können vor allem sanfte Massagen mit Ölen wie Arganöl oder Hagebuttenkernöl die Narbenbildung positiv beeinflussen. Die enthalten Vitamine unterstützen die Kollagenproduktion und die Fettsäuren machen die Haut geschmeidig. Das Einmassieren regt die Durchblutung an und trägt so ebenfalls zur Regeneration der Haut bei.

  • Wer zu wulstigen Narben neigt, sollte Zwiebelsaft ausprobieren. Die Zwiebel enthält zahlreiche antioxidative und entzündungshemmende Wirkstoffe, die die Bildung neuer Zellen unterstützen. Gleichzeitig kann der Zwiebelsaft einer übermäßigen Entstehung von neuem Gewebe vorbeugen, sodass die Narbe ebenmäßig bleibt. Für einen zusätzlich aufhellenden Effekt eignet sich der Saft einer roten Zwiebel.

Fazit: Welche Behandlung ist die beste?

Aknenarben loszuwerden ist oft ein langwieriger Prozess. Die Haut erneuert sich nicht über Nacht und insbesondere Narbengewebe benötigt besondere Zuwendung.

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, den Pickelnarben an den Kragen zu gehen und das Hautbild zu verfeinern. Welche Behandlung die beste ist, hängt von der Art und dem Schweregrad der Narben ab. Während bei leichten und oberflächlichen Narben bereits mit chemischen Peelings sichtbare Ergebnisse erzielt werden können, sind bei großflächigen und tiefen Narben andere Methoden notwendig. Hier funktionieren kosmetische Behandlungen wie z.B. das Microneedling besser, um die Vertiefungen zu ebnen. Am besten funktioniert meist eine Mischung verschiedener Techniken und Produkte, um den unterschiedlichen Aknenarben im Gesicht gerecht zu werden.

QUELLEN

  • M Aust, N Walezko: Aknenarben und Striae. 2015.
  • M Kovács, M Podda: Rejuvenation im Rahmen von Aknenarben. 2021.
  • CI Jacob, JS Dover, MS Kaminer: Acne scarring: a classification system and review of treatment options. 2001.