Weiße Pickel im Gesicht: Hautgrieß oder Mitesser?

Weiße Pickel im Gesicht: Hautgrieß oder Mitesser?

REDAKTION, 19. JULI 2023

Weiße Pickel im Gesicht Hautgrieß oder Mitesser
Weiße Pickelchen im Gesicht sind nicht immer Mitesser.

Die Natur hat in Sachen Hautunreinheiten großen Erfindergeist bewiesen. Pickel, große Poren und Mitesser kennt jeder - doch was sind diese kleinen weißen Pünktchen auf der Haut, die aussehen wie kleine Sandkörner? Was auf den ersten Blick weißen Mitessern ähnelt, ist eigentlich Hautgrieß. Die weißen Pickel treten bevorzugt im Augenbereich auf und lassen sich mit den klassischen Anti-Pickel Methoden kaum entfernen. Was genau es mit diesen Unreinheiten auf der Gesichtshaut auf sich hat und wie Sie Grießkörner von Mitessern unterscheiden, erfahren Sie in diesem Artikel. 

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Was ist Hautgrieß?

Hautgrieß, auch als "Milien" (Einzahl: Milium), Hirsekorn oder Grießkörner bezeichnet, gehört zu den Hautunreinheiten und harmlosen Hautveränderungen. Sie sind keine Hautkrankheit.
Hautgrieß äußert sich in Form eines kleinen weißen Pickels bzw. weißen Pünktchen im Hautbild. Sie entstehen bevorzugt im Gesicht, können aber auch an anderer Stelle auftreten, wie z.B. im Genitalbereich. Die winzigen Knötchen entstehen durch eine Ansammlung von Hornmaterial (Keratin) und befinden sich auf der Hautoberfläche.

Hautgrieß kann in verschiedenen Altersgruppen auftreten, einschließlich bei Neugeborenen, Jugendlichen und Erwachsenen. Bei Neugeborenen bilden sie sich in den ersten Lebenswochen in der Regel von allein zurück. Bei Jugendlichen und Erwachsenen hingegen können sie länger bestehen bleiben. Hautgrieß ist ein rein kosmetisches Problem und hat nichts mit Akne oder Pickeln zu tun.

Primäre Milien

Primäre Milien sind die häufigste Form und treten ohne erkennbare Ursache auf. Sie entstehen, wenn abgestorbene Hautzellen, Talg und andere Substanzen die Poren blockieren. Es bilden sich kleine Zysten, die Keratin enthalten. Primäre Milien sind in der Regel klein, weiß-gelblich und haben einen Durchmesser von etwa 1 bis 2 Millimetern. Primäre Milien erscheinen oft im Gesicht, insbesondere um die Augenpartie und auf den Wangen. Dort können sie kleine Grüppchen bilden.

Sekundäre Milien

Sekundäre Milien entstehen als Reaktion auf Hautverletzungen wie Verbrennungen, Schürfwunden oder Schnitte. Wenn die Haut verletzt wird, bildet sich darunter neues Gewebe, welches die Poren verschließt und die Bildung von kleinen, weißen Zysten verursacht. Sekundäre Milien treten genau an den Stellen auf, wo die Haut verletzt wurde. Sie können größer sein als primäre Milien.

Was sind Risikofaktoren für die Entstehung von Hautgrieß?

Während einige Menschen noch nie Probleme mit Hautgrieß hatten, können andere die kleinen weißen Punkte einfach nicht loswerden. Das hat verschiedene Ursachen.

  • Veranlagung: Die verstärkte Entstehung von Hautgrieß kann genetisch bedingt sein. Wenn das Problem im engen Familienkreis besteht, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass man selbst auch davon betroffen ist.

  • Hormonelle Veränderungen: Schwankungen im Hormonhaushalt, wie sie während der Pubertät, Schwangerschaft oder Menopause auftreten können, beeinflussen die Talgproduktion und den Verhornungsprozess und können so die Entstehung von Grießkörnern begünstigen.

  • Komedogene Hautpflegeprodukte: Die Verwendung von komedogenen (porenverstopfenden) Hautpflegeprodukten bzw. für den eigenen Hauttypen ungeeignete Produkte kann dazu führen, dass Milien entstehen.

  • Sonneneinstrahlung: Bei übermäßiger Sonneneinstrahlung kann die Bildung von Hornzellen verstärkt werden. Das ist ein Schutzmechanismus der Haut. Zugleich wird die Haut durch die UV-Strahlen geschädigt, wodurch sekundäre Milien entstehen.

  • Hautverletzungen: Kleinere und größere Hautverletzung unterschiedlicher Art haben eine Neubildung von Zellen zur Folge. Dadurch ist das Risiko für die Entstehung von Keratinansammlungen bzw. Grießkörnern höher.

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Hautgrieß oder Mitesser: So erkennen Sie den Unterschied

Hautgrieß und Mitesser sind zwei verschiedene Arten von Hautunreinheiten, die oft miteinander verwechselt werden. Für die richtige und erfolgreiche Behandlung ist es aber wichtig, die beiden Hautveränderungen unterscheiden zu können. Anhand folgender Merkmale können sie den Unterschied zwischen Milien und Mitessern erkennen:

Hautgrieß (Milien)

  • Erscheinungsbild: Hautgrieß sind kleine, weißliche oder gelbliche Zysten, die unter der Haut liegen. Sie haben in der Regel einen Durchmesser von etwa 1 bis 2 Millimetern und sind oft rundlich oder kuppelförmig. Damit sind sie meist größer als Mitesser.

  • Beschaffenheit: Hautgrieß besteht hauptsächlich aus abgestorbenen Hautzellen bzw. Keratin. Das sind Proteinverbindungen, die weiß-gelblich erscheinen.

  • Auftreten: Hautgrieß tritt vorwiegend im Gesicht auf, insbesondere um die Augenpartie und auf den Wangenknochen. Das sind Hautbereiche, wo nur wenige Talgdrüsen vorhanden sind. Abgesehen davon entstehen Milien bei jedem Hauttypen gleichermaßen.

Mitesser (Komedonen)

  • Erscheinungsbild: Mitesser sind ebenfalls kleine Hautunreinheiten, aber im Gegensatz zu Hautgrieß sind sie kleiner und nicht immer auf den ersten Blick erkennbar. Mitesser können ein weißes (geschlossener Mitesser) oder schwarzes (offener Mitesser) “Köpfchen” haben.

  • Beschaffenheit: Mitesser sind kaum größer als 1 mm und stehen nicht auffällig hervor. Meist sind sie nur spürbar, wenn man mit dem Finger darüber fährt. Mitesser entstehen ebenfalls durch eine Verstopfung der Poren, aber sie enthalten nicht nur abgestorbene Hautzellen, sondern hauptsächlich Talg.

  • Auftreten: Mitesser können sich im gesamten Gesicht und speziell in der T-Zone (Stirn, Nase, Kinn) bilden, treten aber auch auf dem Rücken und der Brust auf. Sie entstehen vor allem in den Hautbereichen, wo viele Talgdrüsen vorhanden sind.

Grießkörner ausdrücken oder nicht?

Auch wenn die Versuchung groß ist, sollten Grießkörner nicht mit den Fingern ausgedrückt werden. Es handelt sich dabei um geschlossene Zysten unter der Hautoberfläche und der Versuch, die Milien auf eigene Faust zu beseitigen, kann Probleme bereiten.

Wenn man versucht, Hautgrieß auszudrücken, besteht die Gefahr, dass die Haut um die betroffene Stelle verletzt wird. Das erhöht das Risiko für Infektionen und Gewebeschäden. Insbesondere im Bereich der Augen kann eine Entzündung gravierende Folgen haben.

Selbst wenn es gelingt, einige Milien auszudrücken, gelingt es meist nicht, alle Grießkörner restlos zu entfernen. Im schlimmsten Fall bilden sich durch die Beschädigung der Haut neue Körnchen.

Besser ist es, einen Hautarzt oder eine Kosmetikerin aufzusuchen, um den Hautgrieß vollständig und fachmännisch zu entfernen. Das verringert das Risiko für Entzündungen.

Wie werden Milien entfernt?

  • Milienlanzette: Bei dieser Methode verwendet der Dermatologe oder die Kosmetikerin eine sterile Nadel (Lanzette), um die dünne Haut über dem Hautgrieß vorsichtig zu durchstechen und den Inhalt der Zyste auszudrücken. Die Hautoberfläche bleibt dabei intakt und die Grießkörner können rückstandslos entfernt werden.

  • Komedonenquetscher: Ein Komedonenquetscher ist ein spezielles Instrument mit zwei Enden – einem mit einer kleinen Metallschlaufe und einem mit einer Nadelspitze. Die Schlaufe wird um den Hautgrieß platziert, und mit leichtem Druck und Zug wird der Inhalt vom Grießkorn herausgedrückt.

  • Elektrokauter: Ein Elektrokauter ist ein Instrument, das elektrischen Strom verwendet, um die Hautgrieß-Zyste vorsichtig zu öffnen und den Inhalt zu entfernen.

  • Laserbehandlung: Ein spezieller Laser (Erbium Laser) kann verwendet werden, um die erste Hautschicht zusammen mit den Milien abzutragen.

  • Mikrodermabrasion: Bei diesem Verfahren kommen feine Schleifköpfe zum Einsatz, um die oberste Hautschicht abzutragen und die Milien zu entfernen.

  • Retinoide: Eine weitere Möglichkeit, Hautgrieß zu entfernen und gleichzeitig vorzubeugen, sind Vitamin A-haltige Cremes und Seren, z.B. mit Retinol. Sie regen die Zellerneuerung an und helfen dabei, abgestorbene Hautzellen abzutragen.

Milien entfernen mit Hausmitteln

Eine kosmetische Behandlung beim Hautarzt oder bei der Kosmetikerin wird nicht von der Krankenkasse übernommen. Das kann bei der Entfernung von Milien teuer zu Buche schlagen. Bevor man diesen Weg geht, kann man es zunächst auch mit Hausmitteln versuchen.

Dampfbäder: Dampfbäder weichen die oberste Hautschicht auf und öffnen die Poren. Halten Sie Ihr Gesicht über einer Schüssel mit heißem, aber nicht kochendem Wasser und bedecken Sie Ihren Kopf mit einem Handtuch, damit der Wasserdampf nicht entweicht. Das kann die Beseitigung der Grießkörner vereinfachen.

Gesichtspeelings: Ein regelmäßiges Gesichtspeeling mit milden Säuren kann dazu beitragen, abgestorbene Hautzellen zu entfernen und die Poren freizumachen. Zitronensaft enthält Alpha-Hydroxysäuren (AHA), die eine sanft peelende Wirkung haben. Der verdünnte Saft wird vorsichtig auf die betroffenen Stellen aufgetragen und nach ca. 10 Minuten abgespült.

Wie kann man der Entstehung von Hautgrieß vorbeugen?

Reinigen Sie Ihr Gesicht zweimal täglich gründlich, um Make-up, Schmutz, Talg und abgestorbene Hautzellen zu entfernen. Verwenden Sie dabei milde, nicht-komedogene Reinigungsprodukte.

Führen Sie regelmäßig ein sanftes Peeling durch, um abgestorbene Hautzellen zu entfernen. Dafür sind chemische Peelings mit AHA und BHA am besten geeignet.

Wählen Sie eine nicht-komedogene Hautpflege, die Ihre Haut langanhaltend mit Feuchtigkeit versorgt und trockene Hautstellen aufweicht.

Verwenden Sie täglich Sonnencreme, um die Haut vor UV-Strahlen zu schützen.

Fazit

Hautgrieß oder auch Milien entstehen, wenn abgestorbene Hornzellen oder Keratin sich anhäufen und unter der Haut eingeschlossen werden. Das ist harmlos, wird von den meisten aber als optisch störend wahrgenommen. Und während einige sich damit abgefunden haben, suchen andere Betroffene noch immer nach einer dauerhaften Lösung.

Häufig werden Hautgrieß und Mitesser miteinander verwechselt. Um die Grießkörner richtig behandeln und langfristig entfernen zu können, sollte man daher die Unterscheidungsmerkmale kennen. Am effektivsten ist die Entfernung der Milien bei einem Hautarzt oder einer Kosmetikerin. Hierbei gibt es unterschiedliche Methoden.

Um der Entstehung neuer Grießkörner vorzubeugen, sollte auf eine passende Hautpflege geachtet werden. Außerdem sollte man Hautverletzungen vermeiden, um auch sekundären Milien vorzubeugen.

QUELLEN

  • M. Bährle-Rapp: Hautgrieß. 2007.
  •  https://de.wikipedia.org/wiki/Milien#:~:text=Milien%20(Einzahl%20Milium%2C%20lat.,sondern%20ein%20rein%20
    kosmetisches%20Problem. Abgerufen am 20.07.2023

Natalja Felsing

Natalja ist Content- und Recherche-Expertin mit langjähriger Erfahrung im Beauty- und Gesundheitsbereich. Nicht nur privat setzt sie sich tagtäglich mit Themen wie Fitness, gesunder Ernährung, Schönheit und Anti-Aging auseinander, sondern auch beruflich. Seit Abschluss ihres Studiums an der Hochschule Darmstadt recherchiert und verfasst sie seit mehreren Jahren Beiträge zu Themen rund um Gesundheit, Schönheit und Wohlbefinden - immer auf dem aktuellsten Stand der Forschung.

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