Niacinamide gegen Mitesser: Gibt es eine Erstverschlimmerung?

Niacinamide gegen Mitesser: Gibt es eine Erstverschlimmerung?

REDAKTION, 21. JUNI 2023

Niacinamide gegen Mitesser
Niacinamide sind ein großer Trend in der Hautpflege-Industrie und das aus gutem Grund.

Feinporige Haut, die frei von Unreinheiten und Unebenheiten ist, gilt als Zeichen von Schönheit und Attraktivität. Leider können Mitesser diesen Traum manchmal trüben. Mitesser entstehen, wenn die Poren verstopft werden und Talg, abgestorbene Hautzellen und Schmutz sich ansammeln. Auf der Suche nach effektiven Lösungen ist ein Wirkstoff in den letzten Jahren immer wieder ins Rampenlicht gerückt: Niacinamid. Niacinamid, auch bekannt als Vitamin B3, hat sich als vielversprechendes Mittel gegen Mitesser herausgestellt. In diesem Artikel werden wir uns genauer damit beschäftigen, wie Niacinamid wirkt, welche Vorteile es bietet und wie es in die tägliche Hautpflegeroutine integriert werden kann, um Unreinheiten den Kampf anzusagen.

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Große Poren sorgen dafür, dass das Hautbild ungleichmäßig und unrein erscheint. Mit Hilfe von Hausmitteln und etwas Geduld lassen sich große Poren verkleinern, sodass die Haut ebenmäßiger und jünger erscheint.

Was sind Mitesser?

Mitesser, auch bekannt als Komedonen, sind eine Form von Hautunreinheiten, die häufig im Gesicht. Besonders ausgeprägt sind sie in der T-Zone (Stirn, Nase, Kinn). Mitesser werden durch verstopfte Hautporen verursacht.

Mitesser sind kleine, schwarze oder weißliche Pünktchen, die als Ansammlung von Talg, abgestorbenen Hautzellen und anderen Verunreinigungen in den Poren entstehen. Weiße Mitesser sind geschlossen und befinden sich unter der Hautoberfläche, schwarze Mitesser hingegen sind offen. Bleibt die Pore offen, oxidieren die Verunreinigungen an der Luft und nehmen eine dunkle Farbe an. Wird ein Mitesser entfernt, bleibt häufig eine erweiterte Pore zurück.

Was sind die Ursachen von Mitessern?

  • Überproduktion von Talg: Eine erhöhte Talgproduktion führt dazu, dass die Poren leichter verstopfen, was das Entstehen von Mitessern begünstigt. Vor allem fettige Haut bildet viel Hautfett, das sich in den Poren festsetzt.

  • Verstopfung der Poren: Abgestorbene Hautzellen und andere Verunreinigungen können sich in den Poren ansammeln und diese verstopfen, was die Bildung von Mitessern begünstigt.

  • Hormonelle Veränderungen: Pubertät, Menstruation, Schwangerschaft und hormonelle Störungen können die Talgbildung verstärken und somit das Risiko für die Entstehung von Mitessern erhöhen.

  • Verwendung von bestimmten Kosmetika: Einige Kosmetikprodukte haben Mitesser-bildende Eigenschaften. Diese Produkte bzw. Inhaltsstoffe werden auch als komedogen bezeichnet.

  • Genetische Veranlagung: Die Neigung zu Mitessern kann auch vererbt werden, sodass Menschen mit einer genetischen Veranlagung eher davon betroffen sein können.

Mitesser und andere Unreinheiten: Was sind die Unterschiede?

Hautunreinheiten gibt es viele und um sie richtig zu behandeln, sollte man den Unterschied erkennen. Zu den häufigsten Unreinheiten gehören Mitesser, Pickel und sebaceous filaments. Diese drei verschiedenen Arten von Hautunreinheiten unterscheiden sich z.T. in Aussehen und Ursachen.

Mitesser (Komedonen)

Mitesser sind verstopfte Poren, bei denen Talg, abgestorbene Hautzellen und Verunreinigungen in den Porengängen eingeschlossen sind. Sie können entweder offene (schwarze) Mitesser sein, bei denen die Poren geöffnet ist und die Verunreinigungen an der Luft oxidieren, oder geschlossene (weiße) Mitesser, bei denen die Poren geschlossen sind und die Verunreinigungen unter der Hautoberfläche verbleiben. Mitesser sind meistens flach und sind weder gerötet noch entzündet.

Pickel

Pickel sind entzündliche Läsionen, die oft mit Akne in Verbindung gebracht werden. Sie entstehen, wenn die verstopften Poren von Bakterien, insbesondere Propionibacterium acnes, infiziert werden. Dies führt zu Entzündungen, Rötungen und Schwellungen. Pickel können schmerzhaft sein und eine eitrige Spitze oder einen weißen Kopf aufweisen.

Sebaceous Filaments (Drüsenfilamente)

Sebaceous Filaments sind winzige, hellgraue oder gelbliche Stränge, die entlang der Poren im Gesicht, insbesondere auf der Nase, auftreten. Sie sind normalerweise weniger auffällig als Mitesser und können mit bloßem Auge schwer zu erkennen sein. Diese Filamente bestehen aus Talg und abgestorbenen Hautzellen, die aus den Poren austreten. Im Gegensatz zu Mitessern sind sebaceous filaments keine Verstopfungen, sondern ein natürlicher Bestandteil der Haut.

Unser Tipp bei unreiner Haut

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Was sind Niacinamide?

Niacinamide sind eine Form von Vitamin B3, genauer gesagt von Niacin oder Nikotinsäure. Sie sind wasserlöslich und werden häufig in Hautpflegeprodukten verwendet. Niacinamide haben zahlreiche positive Auswirkungen auf die Haut und werden aufgrund ihrer vielseitigen Wirkungsweise immer beliebter.

Wie wirken Niacinamide auf die Haut?

Niacinamide haben in den letzten Jahren einen regelrechten Hype erlebt. Für viele ist der Wirkstoff kaum mehr aus der Hautpflege-Routine wegzudenken. Das hat gute Gründe, denn Niacinamide sind ein echter Power-Wirkstoff und viele Menschen haben damit ihre Hautprobleme in den Griff bekommen.

Regulation der Talgproduktion

Niacinamide helfen, die Talgproduktion zu regulieren, indem sie den Talgfluss normalisieren. Dies kann bei Menschen mit fettiger oder zu Akne neigender Haut besonders vorteilhaft sein.

Feuchtigkeit und Hautbarriere

Niacinamide unterstützen die Hautfeuchtigkeit, indem sie den natürlichen Feuchtigkeitshaushalt der Haut verbessern. Sie stärken außerdem die natürliche Hautbarriere, was die Haut vor Feuchtigkeitsverlust schützt und die Abwehrfunktionen gegenüber schädlichen äußeren Einflüssen stärkt.

Reduzierung von Hyperpigmentierung

Niacinamide können dazu beitragen, Hyperpigmentierungen, wie beispielsweise Altersflecken oder Sonnenflecken, zu reduzieren. Sie hemmen die Übertragung von Melanin in die oberen Hautschichten, wodurch dunkle Flecken und Verfärbungen minimiert werden können.

Reduzierung von Entzündungen

Niacinamide haben entzündungshemmende Eigenschaften, die helfen können, Rötungen, Reizungen und Entzündungen der Haut zu lindern. Davon profitiert insbesondere eine empfindliche oder zu Akne neigende Haut.

Verbesserung der Hautstruktur und -elastizität

Niacinamide stimulieren die Produktion von Kollagen und Elastin - den Proteinen, die für die Festigkeit, Elastizität und Struktur der Haut wichtig sind. Dadurch kann die Haut straffer, glatter und jugendlicher wirken.

Welche Vorteile haben Niacinamide bei Mitessern?

Niacinamide regulieren die Talgbildung in den Talgdrüsen. Eine übermäßige Talgproduktion kann zu verstopften Poren führen, was wiederum die Bildung von Mitessern begünstigt. Durch die Regulierung der Talgproduktion kann Niacinamid dazu beitragen, das Auftreten von Mitessern zu reduzieren.

Mitesser sind häufig eine Vorstufe zu Pickeln und bergen damit ein Entzündungsrisiko. Niacinamide haben entzündungshemmende Eigenschaften, die die Haut beruhigen.

Niacinamide haben eine talglösende Wirkung, wodurch verstopfte Poren geöffnet werden können. Indem überschüssiger Talg entfernt wird, können Mitesser reduziert und die Bildung neuer Mitesser vorgebeugt werden.

Niacinamide können zudem das Hautbild insgesamt verbessern, indem sie die Hautstruktur glätten. Weniger Mitesser bedeutet kleinere Poren, was das Gesamtbild verfeinert.

Verursachen Niacinamide eine Erstverschlimmerung?

Bei der Verwendung von Niacinamid in der Hautpflege besteht in der Regel keine Gefahr einer Erstverschlimmerung. Im Gegensatz zu einigen anderen aktiven Inhaltsstoffen wie z.B. Retinol oder BHA, die anfangs zu einer vorübergehenden Verschlimmerung der Hautprobleme führen können, werden Niacinamide in der Regel von jedem Hauttypen gut vertragen und verursachen keine signifikante Verschlechterung des Hautzustands.

Tipps für die richtige Anwendung von Niacinamiden gegen Mitesser

Niacinamide sind Teil verschiedener Hautpflegeprodukte, darunter Seren, Cremes, Lotionen und Gesichtsmasken. Hier sind einige Tipps zur Anwendung von Niacinamiden:

  • Auswahl der richtigen Niacinamid-Produkte: Achten Sie beim Kauf von Hautpflegeprodukten darauf, dass das B-Vitamin in der Liste der Inhaltsstoffe aufgeführt ist. Gängige Bezeichnungen sind Niacinamid, 3-Pyridincarboxamid, Pyridin-3-carbonsäureamid, Nicotinsäureamid, Nicotinamid. Wir empfehlen, Produkte von vertrauenswürdigen Marken zu wählen, um eine gute Qualität und Wirksamkeit zu gewährleisten. Sowohl Cremes als auch Seren mit Niacinamiden können bei der Behandlung von Mitessern wirksam sein. Für welches man sich entscheidet, hängt u.a. auch vom Hauttypen ab. Es ist wichtiger, ein hochwertiges Produkt mit der richtigen Konzentration von Niacinamiden zu wählen und es regelmäßig und korrekt anzuwenden.

  • Empfohlene Konzentrationen und Anwendungshäufigkeit: Die empfohlene Konzentration von Niacinamid in Hautpflegeprodukten liegt normalerweise zwischen 2% und 5%. Beginnen Sie mit einer niedrigeren Konzentration, insbesondere wenn Sie empfindliche Haut haben, und steigern die Konzentration nach Bedarf. In der Regel wird empfohlen, Niacinamid-Produkte einmal täglich oder nach den Anweisungen des Herstellers anzuwenden.

  • Kombination mit anderen Wirkstoffen: Niacinamide können gut mit einer Vielzahl anderer Hautpflegewirkstoffe gemeinsam verwendet werden. Sie lassen sich gut mit Inhaltsstoffen wie Hyaluronsäure, Vitamin C, Retinol und Peptiden kombinieren. Je nach Produkt und Konzentration ist es wichtig, sich an die Anweisungen des Herstellers zu halten und Hautpflegeprodukte nicht unkontrolliert zu mischen, um mögliche Wechselwirkungen mit dem Power-Vitamin zu vermeiden.

  • Vorkehrungen bei empfindlicher Haut: Obwohl Niacinamide im Allgemeinen gut verträglich sind, kann es bei einigen Menschen mit besonders empfindlicher Haut zu Irritationen kommen. Vor der großflächigen Anwendung auf dem Gesicht ist es empfehlenswert, einen Patch-Test durchzuführen, indem eine kleine Menge des Produkts auf eine unauffällige Stelle der Haut aufgetragen wird. So kann man herausfinden, ob der Wirkstoff unangenehme Hautreaktionen verursacht.

Fazit

Niacinamide sind ein sehr vielseitiger und wirksamer Wirkstoff, der in verschiedenen Bereichen der Hautpflege Anwendung findet. Der Vorteil: Niacinamide sind gut verträglich und lösen in der Regel keine Erstverschlimmerung aus. Vor allem zur Beseitigung von Mitessern und zur Verfeinerung der Poren sind Niacinamide sehr gut geeignet. Gleichzeitig haben sie eine pflegende und schützende Wirkung. Aus diesem Grund gehören Niacinamid-Produkte zu jeder Hautpflege-Routine dazu.

QUELLEN

  • W. Gehring: Nicotinic acid/niacinamide and the skin. 2004.
  • P.J. Matts, J.E. Oblong, D.L. Bissett: A review of the range of effects of niacinamide in human skin. 2002.
  • C. Bayerl: Vitamin B3 in der kosmetischen Dermatologie. 2017.

Natalja Felsing

Natalja ist Content- und Recherche-Expertin mit langjähriger Erfahrung im Beauty- und Gesundheitsbereich. Nicht nur privat setzt sie sich tagtäglich mit Themen wie Fitness, gesunder Ernährung, Schönheit und Anti-Aging auseinander, sondern auch beruflich. Seit Abschluss ihres Studiums an der Hochschule Darmstadt recherchiert und verfasst sie seit mehreren Jahren Beiträge zu Themen rund um Gesundheit, Schönheit und Wohlbefinden - immer auf dem aktuellsten Stand der Forschung.

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