Mythos oder Wahrheit: Hilft die Sonne gegen Pickel und Akne?

Mythos oder Wahrheit: Hilft die Sonne gegen Pickel und Akne?

REDAKTION, 01.JULI 2025

pickel durch sonne

Hilft die Sonne gegen unreine Haut?

Viele kennen das Phänomen: Nach einigen Tagen in der Sonne wirkt die Haut ebenmäßiger, Pickel sind weniger sichtbar und das Hautbild scheint sich zu verbessern. Kein Wunder also, dass sich hartnäckig das Gerücht hält, Sonnenlicht sei ein natürliches Heilmittel gegen Akne. Doch was steckt wirklich dahinter? Ist die Sonne ein Freund oder Feind bei unreiner Haut? In diesem Artikel erklären wir, wie sich UV-Strahlung tatsächlich auf die Haut auswirkt, warum der Schein trügen kann – und welche Maßnahmen sinnvoll sind, um Pickel und Akne im Sommer richtig zu behandeln.

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Große Poren sorgen dafür, dass das Hautbild ungleichmäßig und unrein erscheint. Mit Hilfe von Hausmitteln und etwas Geduld lassen sich große Poren verkleinern, sodass die Haut ebenmäßiger und jünger erscheint.

Welche Wirkung hat die Sonne auf die Haut?

Auf den ersten Blick scheint es, als könne die Sonne tatsächlich eine positive Wirkung auf unreine Haut haben. Studien deuten darauf hin, dass ein Zusammenhang zwischen Akne und Vitamin-D-Mangel besteht – einem Vitamin, das durch Sonnenexposition in der Haut gebildet wird. Zudem berichten einige von einer generellen Verbesserung des Hautbildes nach dem Aufenthalt in der Sonne. Doch bei genauerem Hinsehen zeigt sich: Die Zusammenhänge sind komplexer, als es scheint.

Nach intensiver Sonneneinstrahlung kann die Haut kurzfristig glatter und gleichmäßiger wirken. Das liegt unter anderem daran, dass die Melaninproduktion angeregt wird – der natürliche UV-Schutzmechanismus des Körpers. Die dadurch entstehende Bräune kaschiert Rötungen und lässt Unreinheiten auf dunklerer Haut weniger auffällig erscheinen. Der Teint wirkt insgesamt ebenmäßiger und gesünder – doch das ist oft nur ein optischer Effekt. Die Pickel bleiben im Hintergrund bestehen.

Auch der beim Schwitzen entstehende Reinigungseffekt – durch das Öffnen der Poren und das Abfließen von Talg – kann zunächst wie eine Verbesserung wirken. Zudem besitzen UV-Strahlen entzündungshemmende und antibakterielle Eigenschaften, die kurzfristig Hautunreinheiten reduzieren können. Diese Effekte sind jedoch nicht von langer Dauer. Auf lange Sicht überwiegen die Nachteile: UV-Strahlung kann die Hautbarriere schwächen, Entzündungen fördern und die Talgproduktion sogar anregen – was wiederum neue Unreinheiten begünstigt.

Nicht zuletzt kann die Haut im Urlaub auch deshalb besser wirken, weil man dort – fernab vom Alltagsstress – entspannter ist. Und weniger Stress bedeutet oft auch weniger hormonelle Schwankungen, die Pickel und Akne verschlimmern können.

Unser Tipp bei Hautunreinheiten

Hilft die Sonne gegen Pickel und Akne?

Nach einem Sonnenbad verdickt sich die oberste Hautschicht und trocknet aus. Um den Feuchtigkeitsverlust auszugleichen, reagiert der Körper mit einer erhöhten Talgproduktion. Die Talgdrüsen arbeiten auf Hochtouren, was zu einer Überfettung der Haut führen kann – eine Ursache für neue Unreinheiten. Diese Reaktion tritt zeitverzögert ein, weshalb viele Menschen den Zusammenhang zwischen Sonne und späteren Akneausbrüchen nicht erkennen.

Hinzu kommt: Wer sich an heißen Tagen im Freien aufhält, schwitzt meist stark. Schweiß, kombiniert mit einer bereits fettigen Haut, schafft ideale Bedingungen für Bakterienwachstum – insbesondere für Cutibacterium acnes (früher Propionibacterium acnes), das an der Entstehung von Akne beteiligt ist.

Obwohl zu Unreinheiten neigende Haut oft fettig erscheint, benötigt sie dennoch Feuchtigkeit. Wird sie durch UV-Strahlung ausgetrocknet, verschärft sich das Problem: Die Haut beginnt zu verhärten (Keratinisierung), abgestorbene Hautzellen werden nicht mehr richtig abgestoßen und die Poren verstopfen. Es entstehen Komedonen (Mitesser), die den Nährboden für weitere Entzündungen bieten.

Warum hält sich also der Mythos, Sonne sei gut gegen Akne? Der Grund liegt in einem kurzfristigen Effekt: Nach dem Sonnenbad erscheint die Haut ebenmäßiger, leicht gebräunt oder gerötet. Unreinheiten sind farblich weniger sichtbar, und der Hautzustand wirkt auf den ersten Blick verbessert. Doch dieser optische Effekt ist trügerisch – er täuscht über die späteren Probleme hinweg.

Was kann man tun, damit die Haut durch die Sonne nicht schlechter wird?

Sonneneinstrahlung kann Akne nicht nur verschlimmern, sondern die Haut auch durch UV-Strahlen dauerhaft schädigen. Personen mit Akne – insbesondere jene mit empfindlicher Haut – tragen ein erhöhtes Risiko für Langzeitschäden wie Pigmentflecken oder Narben, wenn sie sich ohne ausreichenden Sonnenschutz der Sonne aussetzen. Das kann man tun, damit die Haut im Sommer nicht schlechter wird:

Sonnenschutz

Selbst an bewölkten Tagen ist die Haut UV-Strahlung ausgesetzt. Deshalb ist ein ganzjähriger Sonnenschutz unerlässlich – nicht nur im Sommerurlaub. Für unreine oder zu Akne neigende Haut gibt es spezielle Sonnenschutzprodukte mit nicht komedogenen Inhaltsstoffen, die die Poren nicht verstopfen und somit keine neuen Unreinheiten fördern.

Direktes Sonnenbaden vermeiden

Leichter Einfluss von Sonnenlicht kann stimmungsaufhellend wirken, sollte jedoch bei Akne gezielt dosiert werden. Die direkte Mittagssonne zwischen 11 und 15 Uhr sollte vermieden werden. Auch im Schatten erreichen UV-Strahlen den Körper – regelmäßige Pausen im Schatten sind daher sinnvoll.

Regelmäßige, milde Reinigung

Nach dem Sonnenbaden ist eine gründliche, aber schonende Reinigung unerlässlich, um Schweiß, Talg und Rückstände zu entfernen. Ideal sind sulfatfreie, milde Reinigungsgels, die verstopfte Poren befreien und Rötungen reduzieren.

Feuchtigkeit 

Unreine Haut benötigt trotz Talgüberschuss Feuchtigkeit. Feuchtigkeitsspendende Pflegeprodukte sollten:

- Die Haut beruhigen
- Frei von komedogenen Inhaltsstoffen sein
- Die Hautbarriere stärken

Wirkstoffe wie:

- Salicylsäure (BHA)
- Niacinamid
- Benzoylperoxid

werden empfohlen, um Entzündungen zu reduzieren, die Haut zu klären und den Heilungsprozess zu unterstützen. Eine nicht-komedogene, leichte Tagespflege wie die Biovolen Harzsalbe eignet sich im Sommer ideal für Haut, die zu Unreinheiten neigt.

Angepasste Pflege bei medizinischer Behandlung

Wer Medikamente gegen Akne einnimmt oder kürzlich chemische Peelings bzw. Laserbehandlungen erhalten hat, benötigt besonders zuverlässigen Schutz. Viele Wirkstoffe erhöhen die Lichtempfindlichkeit – das Risiko für Sonnenbrand und Pigmentstörungen ist erhöht. Deshalb sollte konsequent zu hochwirksamen, nicht-komedogenen Sonnenschutzprodukten gegriffen werden.

Welche weiteren Nachteile hat die Sonne für die Haut?

Die Sonne hat neben den kurzfristig „positiven“ Effekten auch eine Reihe ernsthafter Nachteile für die Haut – insbesondere bei häufiger oder ungeschützter Exposition. Hier sind die wichtigsten:

Mallorca Akne

Sonnenlicht kann auch eine spezielle Form von Akne auslösen, die als Acne Aestivalis – umgangssprachlich „Mallorca-Akne“ – bekannt ist. Früher ging man davon aus, dass diese durch freie Radikale entsteht, die bei Sonneneinstrahlung gebildet werden und mit Emulgatoren in Sonnencremes oder Pflegeprodukten reagieren. Diese Theorie gilt inzwischen jedoch als wissenschaftlich nicht bestätigt. Besonders betroffen sind Frauen im Alter zwischen 25 und 40 Jahren – häufig solche, die bereits in ihrer Jugend unter Akne litten. Oftmals sind helle Hauttypen betroffen.

Pigmentflecken

Ein weiterer problematischer Aspekt im Zusammenhang mit Sonne und unreiner Haut ist die Entstehung von Pigmentflecken. Menschen mit entzündlicher Akne sind besonders anfällig für dunkle Flecken, die im Heilungsprozess von Pickeln entstehen können. Diese sogenannten postinflammatorischen Hyperpigmentierungen (PIH) entstehen unter anderem durch Blutbestandteile, die an der Heilung beteiligt sind. Wird die betroffene Haut intensiver Sonneneinstrahlung ausgesetzt, können sich diese Verfärbungen verstärken und dauerhaft sichtbar bleiben.

Falten

Sonnenstrahlung kann für die Haut weit mehr Schaden anrichten, als viele vermuten. Einer der gravierendsten Nachteile ist die vorzeitige Hautalterung, auch als Photoaging bekannt. Dabei zerstören UVA-Strahlen die kollagenen und elastischen Fasern in der Haut, was langfristig zu Falten, einem erschlafften Hautbild und sichtbaren Pigmentflecken führt. Besonders betroffen sind Gesicht, Dekolleté und Hände – also Körperstellen, die oft ungeschützt der Sonne ausgesetzt sind.

Hautkrebs

Ein weiterer ernstzunehmender Risikofaktor ist die erhöhte Wahrscheinlichkeit, an Hautkrebs zu erkranken. UV-Strahlung – sowohl UVA als auch UVB – kann die DNA in den Hautzellen schädigen. Wiederholte Zellschäden erhöhen das Risiko, weißen Hautkrebs (z. B. Basalzellkarzinom) oder schwarzen Hautkrebs (malignes Melanom) zu entwickeln, vor allem bei häufigen Sonnenbränden in jungen Jahren.

Austrocknen der Haut

Darüber hinaus beeinträchtigt intensive Sonnenstrahlung die natürliche Hautbarriere. Lipide, die die Haut schützen und geschmeidig halten, werden abgebaut, wodurch die Haut an Feuchtigkeit verliert und empfindlicher gegenüber Reizstoffen und Umwelteinflüssen wird. Gleichzeitig fördert die Sonne die Austrocknung der Haut, was ein Spannungsgefühl, Schuppung und kleine Entzündungen begünstigen kann.

Unser Tipp bei Hautunreinheiten

Fazit

Die Sonne mag kurzfristig das Hautbild ebenmäßig wirken lassen und Pickel optisch kaschieren, doch langfristig sorgt sie für erhebliche Risiken. UV-Strahlung kann Entzündungen verschlimmern, die Hautbarriere schwächen und eine übermäßige Talgproduktion anregen – alles Faktoren, die Unreinheiten verstärken. Der Glaube an die heilende Wirkung der Sonne entpuppt sich somit als Mythos. Wer Pickel und Akne wirksam behandeln und die Haut vor dauerhaften Schäden schützen möchte, sollte auf konsequenten Sonnenschutz, milde Pflegeprodukte und gezielte Wirkstoffe setzen. Nur so lässt sich das Hautbild verbessern.

QUELLEN

  • Allen, H.B. et al, ‘Acne Vulgaris aggravated by sunlight’ in Cutis 26.3 (1980) pp. 254-6,
  • Lim, S.K. et al. ‘ Comparison of Vitamin D Levels in Patients with and without Acne: A Case-Control Study Combined with a Randomized Controlled Trial’ in PLOS One journal 11.8 (2015)
  • Berg, M. ‘Epidemiological studies of the influence of sunlight on the skin.’ in Photodermatology 6.2 (1989) pp. 80-4
Autorin

Lina Mattern

Nach Abschluss ihres Studiums an der Hochschule Kempten hat sich Lina privat und beruflich mit Themen aus der Gesundheits-, Fitness- und Beautybranche befasst. Seitdem recherchiert und schreibt sie Blogartikel in dieser Branche und ist Expertin im Beauty- und Gesundheitsbereich. Neben dem Schreiben von aktuellen und ausführlich recherchierten Artikeln, betreut sie auch Social Media Kanäle, die sich um Tipps rund um Schönheit und Gesundheit drehen. Die Blogartikel und der Content orientieren sich dabei immer an der aktuellen Forschungslage.

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