Skin Picking: Mit diesen Tipps kann man es sich abgewöhnen!

Skin Picking: Mit diesen Tipps kann man es sich abgewöhnen!

REDAKTION, 05. NOVEMBER 2025

skin picking abgewöhnen

Hinter harmlosem Pickel ausdrücken kann auch mehr stecken

Skin Picking, auch Dermatillomanie genannt, ist weitaus mehr als nur eine schlechte Angewohnheit. Ist man davon betroffen, verspürt man den unkontrollierbaren Zwang, an der Haut zu zupfen, kratzen oder Pickel auszudrücken – oft sogar bis Wunden oder Narben entstehen. Aber wie kann man sich Skin Picking abgewöhnen? Welche Ursachen stecken dahinter? Und welche Tipps oder Therapien helfen wirklich? In diesem Artikel erfahren Sie alles Wichtige über die psychischen Hintergründe, Auslöser und effektive Tipps, um Skin Picking Schritt für Schritt loszuwerden.

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Was versteht man unter Skin Picking?

Der Begriff „Skin Picking Disorder“ setzt sich aus den englischen Wörtern skin („Haut“) und to pick („zupfen, kratzen“) zusammen. Der medizinische Fachbegriff lautet Dermatillomanie. Dabei handelt es sich um eine psychische Störung aus dem Bereich der Impulskontrollstörungen, bei der Betroffene einen zwanghaften Drang verspüren, ihre Haut zu manipulieren – auch ohne sichtbare Unreinheiten. Die Folgen reichen von entzündeten Hautstellen über Narbenbildung bis hin zu starken seelischen Belastungen wie Scham, Schuldgefühlen und sozialem Rückzug.

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Welche Symptome deuten auf Skin Picking?

Viele merken lange nicht, dass sie unter Skin Picking leiden. Warnzeichen sind:

- Wiederkehrende Wunden oder Krusten an denselben Stellen (Gesicht, Arme, Kopfhaut).
- Zwanghafte Gedanken, Unebenheiten oder Pickel „entfernen“ zu müssen.
- Innere Anspannung vor dem Zupfen und kurzzeitige Erleichterung danach.
- Scham oder Schuldgefühle nach dem Skin Picking.

Oft geschieht das Knibbeln an der Haut unbewusst – beim Lesen, Fernsehen oder Telefonieren. Wenn Sie bemerken, dass Sie die Kontrolle verlieren oder Hautstellen nicht heilen, kann das auf Dermatillomanie hinweisen.

Welche Ursachen hat Skin Picking?

Die Ursachen von Skin Picking sind komplex und oft psychisch bedingt. Häufig spielen mehrere Faktoren zusammen:

- Stress, Angst oder innere Unruhe
- Perfektionismus oder hoher Druck, „makellose Haut“ haben zu wollen
- Langeweile oder Unterforderung
- Körperwahrnehmungsstörungen oder niedriges Selbstwertgefühl
- Neurobiologische Faktoren, etwa ein Ungleichgewicht von Serotonin

Viele Betroffene berichten, dass Skin Picking wie ein Ventil wirkt – es verschafft kurzfristig Erleichterung, verstärkt den Zwang aber langfristig.

Wie kann man sich Skin Picking abgewöhnen?

Der wichtigste Schritt ist, Skin Picking als psychische Störung anzuerkennen und sich professionelle Hilfe zu holen. Doch auch kleine Veränderungen im Alltag können helfen, sich Skin Picking abzugewöhnen.

1. Verhaltenstherapie & Habit-Reversal-Training

Die kognitive Verhaltenstherapie (KVT), insbesondere das Habit-Reversal-Training (HRT), gilt als hilfreichster Tipp. Dabei lernen Betroffene:

- das Verhalten bewusst wahrzunehmen,
- Trigger zu erkennen (z. B. Stress, Spiegel, Langeweile),
- und alternative Handlungen einzusetzen – etwa Fäuste ballen, Hände auf den Schoß legen oder etwas in die Hand nehmen.

Mit der Zeit lässt sich so die automatisierte Handlung umlernen und der Drang kontrollieren.

2. Medikamente als Unterstützung

In bestimmten Fällen verschreiben Ärzte Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) oder Clomipramin, um Zwangsimpulse zu verringern. Sie ersetzen keine Therapie, können sie aber sinnvoll ergänzen.

3. Stressbewältigung & Entspannung

Da Stress ein häufiger Auslöser ist, helfen Methoden wie:

- Yoga oder Meditation
- Atemübungen
- Spazierengehen oder Sport
- Progressive Muskelentspannung
- Journaling oder Achtsamkeitstraining

Je entspannter der Geist, desto geringer der Impuls, an der Haut zu zupfen.

4. Auslöser verstehen: Skin-Picking-Tagebuch

Ein Tagebuch oder eine App kann helfen, Muster zu erkennen:

- Wann tritt der Drang auf?
- Welche Gefühle gehen voraus (Stress, Langeweile, Frust)?
- Was hilft, den Impuls zu stoppen?

Das Bewusstsein über diese Muster ist der erste Schritt, um sich Skin Picking langfristig abzugewöhnen.

5. Trigger vermeiden

Typische Auslöser für Skin Picking sind:

- Helles Licht oder Vergrößerungsspiegel im Bad
- Lange Hautpflege-Routinen
- Emotionale Belastungen
- Unbewusste Tätigkeiten wie Lesen oder Serien schauen

Hilfreich ist, das Umfeld zu verändern – z. B. schwächeres Licht im Bad, weniger Zeit vor dem Spiegel oder das Entfernen von Pinzetten.

6. Hände beschäftigen – Alternativen zum Skin Picking

Wenn der Drang aufkommt, nutzen Sie Ersatzhandlungen:

- Fidget Toys, Stressbälle oder Igelbälle
- Stricken, Kneten, Zeichnen
- Hände eincremen oder bewusst ruhig halten

Das Ziel: den Impuls umlenken, ohne die Haut zu verletzen.

7. Sanfte Hautpflege gegen Trigger

Verwenden Sie nicht-komedogene Produkte und beruhigende Salben (z. B. Harzsalbe oder Panthenolcreme). Je gesünder die Haut, desto weniger Reize, an ihr zu knibbeln.

An welchen Arzt kann man sich bei Skin Picking wenden?

Der erste Ansprechpartner ist meist der Dermatologe. Er prüft, ob andere Hautkrankheiten vorliegen. Besteht der Verdacht auf Dermatillomanie, erfolgt eine Überweisung zu einem Psychotherapeuten. Dort kann eine gezielte Verhaltenstherapie eingeleitet werden.
Tipp: Viele Krankenkassen unterstützen inzwischen Therapieprogramme für Zwangsstörungen oder Selbsthilfegruppen.

Selbsthilfe bei Skin Picking – was Sie sofort tun können

  • Kleben Sie Pimple-Patches auf häufig betroffene Stellen.
  • Halten Sie die Nägel kurz.
  • Nutzen Sie Ablenkungstechniken, wenn Sie merken, dass Sie greifen wollen.
  • Ersetzen Sie das Zupfen durch Pflege – z. B. sanftes Eincremen.
  • Belohnen Sie sich für kleine Fortschritte.

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Wieso ist Skin Picking gefährlich?

Menschen, die unter Skin Picking leiden, gehen oft unbewusst sehr grob mit ihrer Haut um. Sie quetschen, kratzen oder zupfen wiederholt an kleinen Unebenheiten – manchmal so stark, dass winzige Hautstücke verletzt oder herausgerissen werden. Dabei kommen nicht nur die Fingernägel zum Einsatz, sondern häufig auch Hilfsmittel wie Pinzetten oder Nadeln.

Das Resultat sind offene, blutende oder entzündete Wunden, die oft über Wochen oder Monate nicht heilen, weil sie immer wieder bearbeitet werden. So entsteht ein schmerzhafter Kreislauf aus Verletzen und Aufreißen, der die Haut dauerhaft schädigen kann. Körperliche Folgen von übermäßigem Skin Picking:

- dauerhafte Narbenbildung
- Entzündungen oder bakterielle Infektionen
- starke Blutungen durch tiefes Kratzen oder Quetschen
- im Extremfall sogar eine Blutvergiftung (Sepsis)

Neben den körperlichen Schäden leiden Betroffene häufig auch seelisch stark. Aus Scham oder Angst vor negativen Reaktionen versuchen viele, ihre Hautverletzungen mit Make-up oder Kleidung zu verstecken. Das führt nicht selten zu sozialem Rückzug und einem Verlust an Lebensqualität.

Oft tritt Dermatillomanie gemeinsam mit anderen psychischen Störungen auf, etwa:

- Zwangsstörungen
- Trichotillomanie (zwanghaftes Haareausreißen)
- Depressionen
- Angststörungen

Wie stark sich die Symptome zeigen, kann von Person zu Person variieren – manche erleben nur Phasen, andere kämpfen über Jahre oder sogar lebenslang mit dem Drang. Doch mit Geduld, Bewusstsein und therapeutischer Unterstützung ist es möglich, sich Skin Picking langfristig abzugewöhnen und den Heilungsprozess zu fördern.

Fazit

Skin Picking ist eine ernstzunehmende, aber behandelbare psychische Störung. Mit professioneller Hilfe, Achtsamkeit und bewusster Verhaltensänderung können Betroffene lernen, den Zwang zu kontrollieren und die Haut zu heilen. Wichtig: Je früher Sie handeln, desto leichter lässt sich Skin Picking abgewöhnen. Sprechen Sie offen mit Ihrem Arzt, suchen Sie therapeutische Unterstützung und seien Sie geduldig mit sich selbst – jeder kleine Fortschritt zählt.

QUELLEN

  • Lochner C, Roos A, Stein DJ. Excoriation (skin-picking) disorder: a systematic review of treatment options. Neuropsychiatr Dis Treat. 2017 Jul 14;13:1867-1872. doi: 10.2147/NDT.S121138. PMID: 28761349; PMCID: PMC5522672.
  • Mevorach T, Stern B, Fennig S, Apter A, Benaroya Milshtein N. [EXCORIATION (SKIN-PICKING) DISORDER]. Harefuah. 2019 Sep;158(9):607-611. Hebrew. PMID: 31507114.
Autorin

Lina Mattern

Nach Abschluss ihres Studiums an der Hochschule Kempten hat sich Lina privat und beruflich mit Themen aus der Gesundheits-, Fitness- und Beautybranche befasst. Seitdem recherchiert und schreibt sie Blogartikel in dieser Branche und ist Expertin im Beauty- und Gesundheitsbereich. Neben dem Schreiben von aktuellen und ausführlich recherchierten Artikeln, betreut sie auch Social Media Kanäle, die sich um Tipps rund um Schönheit und Gesundheit drehen. Die Blogartikel und der Content orientieren sich dabei immer an der aktuellen Forschungslage.

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