Pickel am Po: Darum sollten sie niemals ausgedrückt werden!

Pickel am Po? Darum sollten sie niemals ausgedrückt werden!

REDAKTION, 06. JULI 2021

Pickel am Po

Pickel ausdrücken ist meist verlockend, doch es kann sehr gefährlich werden!

Pickel sind eine lästige Angelegenheit. Sie machen nicht nur ein schönes Hautbild zunichte, sondern können unter Umständen auch ganz schön wehtun. Noch unangenehmer wird es allerdings, wenn die Pickel nicht im Gesicht, sondern einige Etagen tiefer am Gesäß auftreten. Pickel am Po sind für viele ein großes Tabuthema. Dabei ist es gar nicht unüblich, dass auch an dieser Stelle Unreinheiten entstehen. Wir klären auf, was man dagegen tun kann und weshalb man Pickel am Po auf keinen Fall ausdrücken sollte.

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Große Poren sorgen dafür, dass das Hautbild ungleichmäßig und unrein erscheint. Mit Hilfe von Hausmitteln und etwas Geduld lassen sich große Poren verkleinern, sodass die Haut ebenmäßiger und jünger erscheint.

Was sind die Ursachen für Pickel am Po?

Pickel und Unreinheiten entstehen überall dort am Körper, wo sich viele Talgdrüsen befinden. Besonders im Gesicht, auf dem Rücken und Gesäß häufen sich diese und produzieren Talg, der durch die Poren nach außen gelangt. Allerdings kann der Ausgang des Porenkanals verstopfen, wenn die Talgdrüse zu viel vom Hautfett produziert. Dadurch wird die Pore blockiert. Häufig kommen Verhornungsstörungen auf der Hautoberfläche durch abgestorbene Hautzellen hinzu, die das Abfließen des Talgs behindern. Gelangen Bakterien hinein, können Pickel und schmerzhafte Entzündungen entstehen.

Abgesehen davon können auch äußere Faktoren die unliebsamen Pickel am Po verursachen:

  • Trockenheit: Trockene Haut zeigt sich mit einer schuppigen Hautoberfläche. Dabei handelt es sich um abgestorbene Hautschüppchen, die nicht abgestoßen worden sind und die Ausgänge der Porenkanäle blockieren.

  • Falsche Kleidung: Die Kleiderwahl spielt bei Po-Akne ebenfalls eine entscheidende Rolle. Synthetische, enge Stoffe sorgen für starke Reibung und sind nicht atmungsaktiv. Die Kombination aus Schweiß und Reibung irritiert die Haut und scheuert die Hautoberfläche auf. Dadurch werden Pickel und Pusteln begünstigt. Zudem ist die feucht-warme Umgebung ideal für Bakterien, die Entzündungen verursachen können.

  • Viel Sitzen: Berufsbedingt müssen viele tagtäglich lange sitzen. Auch das kann Pickel verursachen. Vor allem in Verbindung mit luftundurchlässiger Kleidung wird der Haut buchstäblich die Luft abgeschnürt und der entstehende Talg und Schweiß führt zu Unreinheiten.

  • Sportklamotten: Regelmäßig Sport treiben ist wichtig und gut für den Körper. Weniger gut ist die Sportkleidung, die dabei getragen wird. Wer täglich ins Fitnessstudio geht, setzt sein Gesäß enger, synthetischer Kleidung, Schweiß und Reibung aus. Das kann schnell zu Pickeln führen.

  • Ernährung: Auch die Ernährung kann einen Einfluss auf die Entstehung von Pickeln am Po haben. Eine ungesunde, zuckerhaltige Ernährung die reich an gesättigten Fettsäuren ist, kann sich negativ auf die Stoffwechselprozesse im Körper auswirken und das wiederum zeigt sich in einer unreinen Haut, die zu Entzündungen neigt - auch am Po.

  • Eingewachsene Haare: Häufig sind es Männer, die zu Pickeln und Pusteln am Po neigen. Schuld hierfür sind in diesem Fall oft eingewachsene Haare z.B. nach einer Rasur. Dabei wächst das Haare unterhalb der Hautoberfläche und kann sich entzünden, sodass eine Pustel entsteht.

Unser Tipp bei Hautunreinheiten

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Welche Rolle spielen Hormone bei Pickeln am Po?

Hormonelle Veränderungen ist einer der häufigsten Auslöser für Akne. Das kann nicht nur das Gesicht betreffen, sondern auch den Rücken und den Po.
 
Gerät der Hormonspiegel aus dem Gleichgewicht, nimmt das männliche Geschlechtshormon überhand. Die biologisch aktive Form, das Dihydrotestosteron, steuert die Funktion der Talgdrüsen und beeinflusst ebenso die Bildung von Hornzellen. Es wird eine Überproduktion von Talg in Gang gesetzt ebenso wie eine Zunahme der Hornzellenbildung. Die Hornzellen blockieren die Porenausgänge und der überschüssige Talg wird am Abfließen gehindert und verstopft die Pore. Kommen nun noch Faktoren wie Schweiß, Reibung und enge Kleidung hinzu. entzündet sich die verstopfte Pore und es entstehen Pickel.

Sowohl Männer als auch Frauen können von Pickeln am Po aufgrund von Hormonen betroffen sein. Bei Männern ist das Testosteron natürlicherweise das dominierende Hormon. Bei Frauen kann der Anteil an dem männlichen Geschlechtshormon relativ gesehen zyklusbedingt, nach dem Absetzen einer hormonellen Verhütungsmethode, in den Wechseljahren oder auch nach einer Schwangerschaft ansteigen. In diesen Fällen können daher häufiger Pickel am Po entstehen.

Wie kann man Pickeln am Po vorbeugen?

Wenn Pickel am Po entstehen, sind die Ursachen dafür meist äußerer Natur. Um Pickel am Po loszuwerden bzw. vorzubeugen, können daher einfache Maßnahmen ergriffen werden.

  • Lockere, atmungsaktive Kleidung: Insbesondere bei der Wahl der Unterwäsche sind luftdurchlässige, leichte Stoffe aus Naturfasern wie Baumwolle zu bevorzugen. Anliegende Höschen aus synthetischer Spitze mögen zwar schön aussehen, doch wer zu Po-Akne neigt, sollte darauf besser verzichten. Gleiches gilt für Hosen - besser sind bequeme, lockere Hosen mit Bewegungsfreiheit, um die Reibung und damit Hautirritationen zu minimieren.

  • Hygiene: Essentiell ist ein gesundes Maß an Hygiene. Nach einem schweißtreibenden Arbeitstag ist eine Dusche und gründliche Reinigung wichtig. Doch übertreiben sollte man es auch nicht, um den natürlichen Schutzmantel der Haut nicht zu beschädigen. Nach dem Sport empfiehlt es sich, die engen Sportklamotten direkt auszuziehen und den Po nicht in der verschwitzten Sporthose einzuengen.

  • Peelings: Peelings sind vor allem vor der Rasur ein hilfreiches Mittel, um alte, abgestorbene Hautschüppchen zu beseitigen und überschüssigen Talg zu entfernen. Dadurch wird das Risiko von eingewachsenen Haaren und verstopften Poren reduziert.

  • Bewegung: Wer tagsüber viel sitzt, sollte zwischendurch unbedingt aufstehen und ein paar Schritte gehen. Das hält nicht nur die Gelenke in Schuss, sondern reduziert auch den Druck und die Reibung am Po und kann dadurch Pickeln vorbeugen.

  • Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene, nährstoffreiche Ernährung wirkt sich positiv auf den Stoffwechsel und damit auch auf die Haut aus. Anstelle von Zucker, tierischem Fett und Weißmehlprodukten sollte lieber auf Vollkornprodukte, Obst und Gemüse und gesunde Fette aus Nüssen oder Pflanzenölen zurückgegriffen werden.

Pickel am Po Hausmittel: Mit welchen Hausmitteln wird man Pickel am Po schnell los?

Wenn der nächste Badeurlaub ansteht, sind Pickel am Po unerwünscht. Um sie zumindest kurzfristig und schnell loszuwerden, gibt es hilfreiche Hausmittel.

  • Heilerde: Bei Pickel und Unreinheiten schwören viele auf Heilerde. Heilerde nimmt überschüssigen Talg und Bakterien wie ein Schwamm auf. Das öffnet die Poren und verhindert Blockaden. Dafür wird aus Heilerde und Wasser eine Paste angerührt und aufgetragen und nach ca. 15 Minuten abgewaschen. Anschließend kann eine Creme mit Urea aufgetragen werden, da Heilerde austrocknend wirkt.

  • Apfelessig: Apfelessig hat eine antibakterielle und klärende Wirkung und kann so dabei helfen, Pickel am Po schnell loszuwerden. Der Apfelessig sollte dabei nicht pur aufgetragen werden, da die Fruchtsäure den Säureschutzmantel der Haut zerstören kann. Für die Anwendung bei Po-Akne wird ein Teelöffel Apfelessig mit einer Tasse Wasser vermischt und dann 1-2 Mal täglich mit einem Wattepad aufgetragen. Die Mischung muss nicht abgewaschen werden.

  • Teebaumöl: Teebaumöl ist ein wirkungsvolles Hausmittel bei Entzündungen, Juckreiz und Hautunreinheiten. Aus diesem Grund ist es auch ideal für die Anwendung bei Pickeln am Po geeignet. Da es sich um ein starkes ätherisches Öl handelt, sollte es nicht unverdünnt auf der Haut angewendet werden. Es empfiehlt sich, ca. 5-10 Tropfen Teebaumöl in 100 ml Wasser zu geben und anschließend mit einem Wattebausch ein Mal täglich auf die entsprechenden Stellen aufzutragen. Das Teebaumöl wird nicht abgewaschen.

  • Meersalz: Auch Meersalz hat sich bei Hauterkrankungen und Unreinheiten bewährt. Es wirkt entzündungshemmend und fördert die Wundheilung, wodurch Pickel am Po schnell beseitigt werden können. Für die Anwendung auf der Haut wird 1 Teelöffel Meersalz mit ca. 50 ml Wasser vermischt. So entsteht eine konzentrierte Salzlösung, die dann mit einem Wattepad 1-2 Mal täglich auf die Haut aufgetragen wird. Abwaschen ist nicht notwendig.

Pickel am Po: Ausdrücken oder nicht?

Wenn ein Pickel entsteht, ist die Versuchung groß, ihn auszudrücken und so schnell zu beseitigen. Bei Pickeln am Po sollte das auf keinen Fall gemacht werden. Es kann sich dabei nämlich um ein Furunkel handeln.

Ein Furunkel ist eine Entzündung des Haarbalgs und des umliegenden Gewebes, die durch Bakterien hervorgerufen wird. Dem voraus geht meist ein eingewachsenes Haar, welches unter der Hautoberfläche heranwächst.
Anfangs mag das Furunkel zunächst wie ein gewöhnlicher, eitriger Pickel aussehen. Oft heilt ein Furunkel selbst wieder ab, indem sich die unterirdische Eiterblase verkapselt. Doch wer hier nun daran herumdrückt, der kann den eitrigen Abszess unter der Haut zum Platzen bringen. Die Bakterien breiten sich nun im umliegenden Bindegewebe aus. Das steigert die Gefahr für weitere, schmerzhafte Furunkel. Im schlimmsten Fall gelangen die Krankheitserreger in die Blutbahn und verursachen eine lebensgefährliche Blutvergiftung. Dieses Risiko besteht vor allem bei Furunkeln im Gesicht, doch auch am Po können sich die Bakterien unbemerkt ausbreiten und sogar das Gehirn befallen. Aus diesem Grund sollten vermeintliche Pickel am Po niemals ausgedrückt werden.

QUELLEN

  • https://www.fernarzt.com/magazin/pickel-am-po-dermatologin-klaert-auf/. Abgerufen am 06.07.2021.
  • Marina Bährle-Rapp: Springer Lexikon Kosmetik und Körperpflege. 2007.
  • C.R. Darley: Acne conglobata of the buttocks aggravated by mechanical and environmental factors. 1990.

Natalja Felsing

Natalja ist Content- und Recherche-Expertin mit langjähriger Erfahrung im Beauty- und Gesundheitsbereich. Nicht nur privat setzt sie sich tagtäglich mit Themen wie Fitness, gesunder Ernährung, Schönheit und Anti-Aging auseinander, sondern auch beruflich. Seit Abschluss ihres Studiums an der Hochschule Darmstadt recherchiert und verfasst sie seit mehreren Jahren Beiträge zu Themen rund um Gesundheit, Schönheit und Wohlbefinden - immer auf dem aktuellsten Stand der Forschung.