Pickel am Po: Steckt eine Krankheit dahinter?

REDAKTION, 06. JULI 2021 | AKTUALISIERT AM 10.11.2023

Pickel am Po

Pickel ausdrücken ist meist verlockend, doch es kann sehr gefährlich werden!

Pickel sind eine lästige Angelegenheit. Sie machen nicht nur ein schönes Hautbild zunichte, sondern können unter Umständen auch ganz schön wehtun. Noch unangenehmer wird es allerdings, wenn die Pickel nicht im Gesicht, sondern einige Etagen tiefer am Gesäß auftreten. Pickel am Po sind für viele ein großes Tabuthema, da sie sich dafür schämen. Dabei ist es gar nicht unüblich, dass auch an dieser Körperstelle Unreinheiten entstehen. Wir klären auf, ob eine Krankheit dahintersteckt, was man dagegen tun kann und weshalb man Pickel am Po auf keinen Fall ausdrücken sollte.

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Was sind die Ursachen für Pickel am Po?

Pickel und Unreinheiten entstehen überall dort am Körper, wo sich viele Talgdrüsen befinden. Besonders im Gesicht, auf dem Rücken und am Gesäß häufen sich diese und produzieren Talg, der durch die Poren nach außen gelangt. Allerdings kann der Ausgang des Porenkanals verstopfen, wenn die Talgdrüse zu viel Hautfett produziert. Dadurch wird die Pore blockiert. Häufig kommen Verhornungsstörungen auf der Hautoberfläche durch abgestorbene Hautzellen hinzu, die das Abfließen des Talgs behindern. Gelangen Bakterien hinein, können Pickel und schmerzhafte Entzündungen entstehen.

Abgesehen davon können auch noch andere Faktoren die unliebsamen Pickel am Po verursachen:

Trockenheit

Trockene Haut zeigt sich mit einer schuppigen Hautoberfläche. Dabei handelt es sich um abgestorbene Hautschüppchen, die nicht abgestoßen worden sind und die Ausgänge der Porenkanäle blockieren. Dadurch können die Pickel am Gesäß entstehen.

Falsche Kleidung

Die Kleiderwahl spielt bei Po-Akne ebenfalls eine entscheidende Rolle. Synthetische, enge Stoffe oder eine zu enge Jeans sorgen für starke Reibung und sind nicht atmungsaktiv. Die Kombination aus Schweiß und Reibung irritiert die Haut und scheuert die Hautoberfläche auf. Dadurch werden Pickel und Pusteln begünstigt. Zudem ist die feucht-warme Umgebung ideal für Bakterien, die Entzündungen verursachen können.

Viel Sitzen

Berufsbedingt oder aufgrund eines Studiums müssen viele tagtäglich lange sitzen. Auch das kann Pickel verursachen. Vor allem in Verbindung mit luftdurchlässiger Kleidung wird der Haut buchstäblich die Luft abgeschnürt und der entstehende Talg und Schweiß führt zu Unreinheiten.

Sportklamotten

Regelmäßig Sport treiben ist wichtig und gut für den Körper. Weniger gut ist die Sportkleidung, die dabei getragen wird. Wer täglich ins Fitnessstudio geht, setzt sein Gesäß enger, synthetischer Kleidung, Schweiß und Reibung aus. Das kann schnell zu Pickeln führen. Besonders bei Sportarten im Sitzen wie Fahrradfahren wird die Reibung am Gesäß noch intensiviert.

Ernährung

Auch die Ernährung kann einen Einfluss auf die Entstehung von Pickeln am Po haben. Eine ungesunde, zuckerhaltige Ernährung, die reich an gesättigten Fettsäuren ist, kann sich negativ auf die Stoffwechselprozesse im Körper auswirken und das wiederum zeigt sich in einer unreinen Haut, die zu Entzündungen neigt - auch am Po.

Eingewachsene Haare

Auch Männer sind häufig von Pickeln am Po betroffen. Schuld hierfür sind in diesem Fall oft eingewachsene Haare, z.B. nach einer Rasur. Dabei wachsen die Haare unterhalb der Hautoberfläche und können sich entzünden, sodass eine Pustel entsteht.

Unser Tipp bei Hautunreinheiten

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Warum schmerzen die Pickel am Po?

Pickel am Po sind nicht nur unschön anzusehen, sie können mitunter auch ganz schön schmerzhaft sein. Doch woran liegt das? Es liegt auf der Hand, dass die Pickel am Po an einer der ungünstigsten Stellen des Körpers erscheinen. Die meisten Menschen sitzen täglich über mehrere Stunden, wobei dauerhaft Druck auf das Gesäß und die Entzündungen ausgeübt wird. Vor allem entzündete Furunkel können besonders schmerzhaft werden.

Meist handelt es sich bei den Pickeln am Po auch um eingewachsene Haare oder unterirdische Entzündungen, welche generell schmerzhafter sind als die gewöhnlichen Pickel im Gesicht. In Kombination mit ständigem Druck durch Sitzen ist es leider ganz normal, dass die Pickel am Po sehr schmerzhaft sein können.

Welche Krankheit kann hinter Pickeln am Po stecken?

Meistens sind Pickel am Po harmlos und trotz Schmerzen nicht bedenklich. Doch in einzelnen Fällen können tatsächlich Krankheiten hinter den Pickelchen am Po stecken. Die Pickel können folgende Krankheiten zur Ursache haben:

Pilzinfektion

Auch wenn man bei einer Pilzinfektion oft an mangelnde Hygiene denkt, ist meistens das Gegenteil der Fall: eine Überpflege der Haut. Wenn man die Haut übertrieben oft reinigt und pflegt, kann es zu einer hartnäckigen Pilzinfektion kommen. In diesem Fall jucken die Pickel und die roten Stellen am Gesäß. Aber natürlich kann auch eine stark mangelnde Hygiene in Einzelfällen zu einer Pilzinfektion führen, da sich Hefepilze in feuchtwarmen Umgebungen besser vermehren können.

Akne Inversa

Die erblich bedingte Hautkrankheit ist derzeit noch relativ wenig erforscht, betrifft aber vier von 100 Menschen. Es handelt sich dabei um chronische Entzündungen, die von innen kommen. Die Haarwurzeln am Schambereich und dem Po sind verhältnismäßig dick und entzünden sich bei der Krankheit sehr schmerzhaft. Wenn die Entzündungen aufbrechen, kann sich die Infektion ausbreiten und vermehren.

Besonders nachteilig an Akne Inversa ist auch, dass sich der Eiter abkapseln kann und die Bakterien unter der Haut Fisteln verursachen. Die Entzündung und Infektion bleibt dann chronisch erhalten.

Akne

Hinter Pickeln am Po kann auch die “normale” Hautkrankheit Akne stecken. Die gewöhnliche Akne, auch Akne vulgaris genannt, ist eine chronische entzündliche Hauterkrankung, gekennzeichnet durch Pickel, Mitesser und Pusteln. Die Pickel treten dabei an Stellen mit hoher Talgdrüsenaktivität auf, wie dem Gesicht, dem Rücken, Dekolleté und dem Gesäß. Die Behandlungsmöglichkeiten bei Akne sind sehr vielfältig, ein Dermatologe sollte hierbei zur Beratung hinzugezogen werden.

Welche Rolle spielen Hormone bei Pickeln am Po?

Hormonelle Veränderungen sind einer der häufigsten Auslöser für Akne. Das kann nicht nur das Gesicht betreffen, sondern auch den Rücken, das Dekolleté und den Po.

Gerät der Hormonspiegel aus dem Gleichgewicht, nimmt das männliche Geschlechtshormon überhand. Die biologisch aktive Form, das Dihydrotestosteron, steuert die Funktion der Talgdrüsen und beeinflusst ebenso die Bildung von Hornzellen. Es wird eine Überproduktion von Talg in Gang gesetzt ebenso wie eine Zunahme der Hornzellenbildung. Die Hornzellen blockieren die Porenausgänge und der überschüssige Talg wird am Abfließen gehindert und verstopft die Pore. Kommen nun noch andere Faktoren wie Schweiß, Reibung und enge Kleidung hinzu, entzündet sich die verstopfte Pore und es entstehen Pickel.

Sowohl Männer als auch Frauen können aufgrund von Hormonen von Pickeln am Po betroffen sein. Bei Männern ist das Testosteron natürlicherweise das dominierende Hormon. Bei Frauen kann der Anteil der männlichen Geschlechtshormone zyklusbedingt, nach dem Absetzen einer hormonellen Verhütungsmethode, in den Wechseljahren oder auch nach einer Schwangerschaft ansteigen. In diesen Fällen können daher häufiger Pickel am Po entstehen.

Wie kann man Pickeln am Po vorbeugen?

Wenn Pickel am Po entstehen, sind die Ursachen dafür meist äußerer Natur. Um Pickel am Po loszuwerden bzw. vorzubeugen, können daher verschiedene Maßnahmen ergriffen werden:

Lockere, atmungsaktive Kleidung

Insbesondere bei der Wahl der Unterwäsche sind luftdurchlässige, leichte Stoffe aus Naturfasern wie Baumwolle zu bevorzugen. Anliegende Höschen aus synthetischer Spitze mögen zwar schön aussehen, doch wer zu Po-Akne neigt, sollte darauf besser verzichten. Gleiches gilt für Hosen - besser sind bequeme, lockere Hosen mit Bewegungsfreiheit, um die Reibung und damit Hautirritationen zu minimieren.

Hygiene

Essentiell ist ein gesundes Maß an Körperhygiene. Nach einem schweißtreibenden Arbeitstag ist eine Dusche und gründliche Reinigung wichtig. Doch übertreiben sollte man es auch nicht, um den natürlichen Schutzmantel der Haut nicht zu beschädigen. Nach dem Sport empfiehlt es sich, die engen Sportklamotten direkt auszuziehen und den Po nicht in der verschwitzten Sporthose einzuengen. Für die Reinigung eignen sich ph-neutrale Produkte.

Peelings

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Peelings sind vor allem vor der Rasur ein hilfreiches Mittel, um alte, abgestorbene Hautschüppchen zu beseitigen und überschüssigen Talg zu entfernen. Dadurch wird das Risiko von eingewachsenen Haaren und verstopften Poren reduziert. Besonders chemische Peelings eignen sich dafür gut, denn sie reizen die Haut nicht so stark, wie mechanische Peelings es tun.

Bewegung

Wer tagsüber viel sitzt, sollte zwischendurch unbedingt aufstehen und ein paar Schritte gehen. Das hält nicht nur die Gelenke in Schuss, sondern reduziert auch den stundenlangen Druck am Po und kann dadurch Pickeln vorbeugen.

Gesunde Ernährung

Eine ausgewogene, nährstoffreiche Ernährung wirkt sich positiv auf den Stoffwechsel und damit auch auf die Haut aus. Anstelle von Zucker, tierischem Fett und Weißmehlprodukten sollte lieber auf Vollkornprodukte, Obst, Gemüse und gesunde Fette aus Nüssen oder Pflanzenölen zurückgegriffen werden.

Mit welchen Hausmitteln wird man Pickel am Po schnell los?

Wenn der nächste Badeurlaub ansteht, sind Pickel am Po äußerst unerwünscht. Um sie zumindest kurzfristig und schnell loszuwerden, gibt es einige hilfreiche Hausmittel:

Heilerde

Bei Pickel und Unreinheiten schwören viele auf Heilerde. Heilerde nimmt überschüssigen Talg und Bakterien wie ein Schwamm auf. Das öffnet die Poren und verhindert Blockaden. Dafür wird aus Heilerde und Wasser eine Paste angerührt, aufgetragen und nach ca. 15 Minuten abgewaschen. Anschließend kann eine Creme mit Urea aufgetragen werden, da Heilerde austrocknend wirkt.

Apfelessig

Apfelessig hat eine antibakterielle und klärende Wirkung und kann so dabei helfen, Pickel am Po schnell loszuwerden. Der Apfelessig sollte dabei nicht unverdünnt aufgetragen werden, da die Fruchtsäure die Hautschutzbarriere der Haut zerstören kann. Für die Anwendung bei Po-Akne wird ein Teelöffel Apfelessig mit einer Tasse Wasser vermischt und dann 1-2 Mal täglich mit einem Wattepad aufgetragen. Die Mischung muss nicht abgewaschen werden.

Teebaumöl

Teebaumöl ist ein wirkungsvolles Hausmittel bei Entzündungen, Juckreiz und Hautunreinheiten. Aus diesem Grund ist es auch ideal für die Anwendung bei Pickeln am Po geeignet. Da es sich um ein starkes ätherisches Öl handelt, sollte es nicht unverdünnt auf der Haut angewendet werden. Es empfiehlt sich, ca. 5-10 Tropfen Teebaumöl in 100 ml Wasser zu geben und anschließend mit einem Wattepad ein Mal täglich auf die entsprechenden Stellen aufzutragen. Das Teebaumöl wird nicht abgewaschen.

Sitzbad mit Kamille

Kamille ist ein altbewährtes Hausmittel und hilft bei vielen Beschwerden. Durch die entzündungshemmende und beruhigende Wirkung der Kamille eignet sie sich auch hervorragend bei Pickeln und Entzündungen am Gesäß. Am praktischsten bei Pickeln am Po ist ein Sitzbad mit Kamille, da dabei wirklich die betroffenen Stellen behandelt werden. Hierfür lässt man sich ein Bad ein und fügt ein paar Tropfen Kamillenblüten-Auszüge hinzu.

Meersalz

Auch Meersalz hat sich bei Hauterkrankungen und Unreinheiten bewährt. Es wirkt entzündungshemmend und fördert die Wundheilung, wodurch Pickel am Po schnell beseitigt werden können. Deshalb haben viele Leute im Strandurlaub immer das Gefühl, dass die Haut besser wird, was durchaus am Meer liegen kann. Für die Anwendung auf der Haut wird 1 Teelöffel Meersalz mit ca. 50 ml Wasser vermischt. So entsteht eine konzentrierte Salzlösung, die dann mit einem Wattepad 1-2 Mal täglich auf die Haut aufgetragen wird. Abwaschen ist nicht notwendig.

Pickel am Po: Ausdrücken oder nicht?

Wenn ein Pickel entsteht, ist die Versuchung groß, ihn auszudrücken und so schnell wie möglich zu beseitigen. Bei Pickeln am Po sollte das auf keinen Fall gemacht werden. Es kann sich dabei nämlich um einen Furunkel handeln.

Ein Furunkel ist eine Entzündung des Haarbalgs und des umliegenden Gewebes, die durch Bakterien hervorgerufen wird. Dem voraus geht meist ein eingewachsenes Haar, das unter der Hautoberfläche wächst.

Anfangs mag der Furunkel zunächst wie ein gewöhnlicher, eitriger Pickel aussehen. Oft heilt ein Furunkel auch von selbst wieder ab, indem sich die unterirdische Eiterblase verkapselt. Doch wer hier nun daran herumdrückt, der kann den eitrigen Abszess unter der Haut zum Platzen bringen. Die Bakterien breiten sich nun im umliegenden Bindegewebe aus. Das steigert die Gefahr für weitere, schmerzhafte Furunkel.

Im schlimmsten Fall gelangen die Krankheitserreger in die Blutbahn und verursachen eine lebensgefährliche Blutvergiftung. Dieses Risiko besteht vor allem bei Furunkeln im Gesicht, doch auch am Po können sich die Bakterien unbemerkt ausbreiten und sogar das Gehirn befallen. Aus diesem Grund sollten vermeintliche Pickel am Po niemals ausgedrückt werden.

Fazit

Pickel sind generell ein leidiges Thema und besonders im Sommer können sie am Gesäß für große Unsicherheit sorgen. Viele Leute sind deshalb versucht, die Pickel einfach auszudrücken, doch davor wird in jedem Fall abgeraten. Es gibt mehrere Tipps und Hausmittel, die dabei helfen, die unliebsamen Pusteln auf schonende Art und Weise loszuwerden. Man sollte bei besonders ausgeprägten Unreinheiten einen Arzt hinzuziehen, da auch durchaus eine Hautkrankheit hinter den Pickeln am Gesäß stecken kann.

Kennen Sie noch einen guten Tipp gegen lästige Pickel am Po? Lassen Sie es uns in den Kommentaren wissen!

QUELLEN

  • https://www.fernarzt.com/magazin/pickel-am-po-dermatologin-klaert-auf/. Abgerufen am 06.07.2021.
  • Marina Bährle-Rapp: Springer Lexikon Kosmetik und Körperpflege. 2007.
  • C.R. Darley: Acne conglobata of the buttocks aggravated by mechanical and environmental factors. 1990.

Natalja Felsing

Natalja ist Content- und Recherche-Expertin mit langjähriger Erfahrung im Beauty- und Gesundheitsbereich. Nicht nur privat setzt sie sich tagtäglich mit Themen wie Fitness, gesunder Ernährung, Schönheit und Anti-Aging auseinander, sondern auch beruflich. Seit Abschluss ihres Studiums an der Hochschule Darmstadt recherchiert und verfasst sie seit mehreren Jahren Beiträge zu Themen rund um Gesundheit, Schönheit und Wohlbefinden - immer auf dem aktuellsten Stand der Forschung.