Babypuder gegen Pickel: Ist es krebserregend?

Babypuder gegen Pickel: Ist es krebserregend?

REDAKTION, 28. JULI 2022

Babypuder gegen Pickel

Babypuder soll ein Geheimtipp bei Pickelchen sein. Es birgt allerdings eine potenzielle Gefahr.

Viele Produkte lassen sich zweckentfremden und als nützliches Hausmittel einsetzen. Das gilt auch für Babypuder. Es lässt sich nicht nur nutzen, um Babypopos trocken zu halten sondern findet auch als Beauty-Produkt und im Haushalt unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten. Besonders beliebt ist Babypuder gegen Pickel, beispielsweise im Intimbereich. Doch immer wieder kommt Kritik auf: Ist Babypuder krebserregend? Lesen Sie in diesem Artikel mehr über die Anwendung und das Risiko von Babypuder.

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Große Poren sorgen dafür, dass das Hautbild ungleichmäßig und unrein erscheint. Mit Hilfe von Hausmitteln und etwas Geduld lassen sich große Poren verkleinern, sodass die Haut ebenmäßiger und jünger erscheint.

Was ist Babypuder?

Babypuder wurde entwickelt, um Babypopos trocken zu halten und so Windeldermatitis vorzubeugen. Es wird beim Windelwechseln angewendet und verhindert, dass die Babyhaut durch bspw. Urin aufweicht, sich Bakterien ansiedeln und es zu Rötungen und Entzündungen kommt.
Das Puder besteht größtenteils aus einer Talkum-Basis. Manche Hersteller verwenden stattdessen Maisstärke. Zur Hautpflege können auch pflegende Öle und entzündungshemmende Inhaltsstoffe wie Ringelblumenblüten-Extrakt oder Zinkoxid enthalten sein. Für einen angenehmen Duft werden öfter auch Duftstoffe eingesetzt.

Warum hilft Babypuder gegen Pickel?

Babypuder hat einen bedeutenden Vorteil gegenüber anderen Anti-Pickel-Produkten: Da es für die zarte Haut von Babys entwickelt wurde, enthält es nur extrem wenig reizende Stoffe. Diese milden Inhaltsstoffe schonen die Haut und machen das Babypuder zu einem optimalen Hausmittel gegen gereizte Haut nach der Rasur (bzw. Rasierpickel) und auch Mitesser.

Die Kombination der Inhaltsstoffe von Babypuder macht es zu einem Wundermittel zur Anwendung bei Hautunreinheiten wie Pickeln und Mitessern.

Talkum kann die Talgproduktion regulieren und sogar vergrößerte Poren zusammenziehen. So wird die Entstehung von Pickeln und Mitessern vorgebeugt. Gleichzeitig werden bestehende Pickel ausgetrocknet. Das enthaltene Zinkoxid wirkt entzündungshemmend und fördert die Wundheilung, wodurch die Pickel schneller abheilen und sich die Entzündungen nicht weiter ausbreiten.

Ist Babypuder gut gegen Akne?

Jeder hat mal einen Pickel oder unschöne Mitesser auf der Haut. Mit Babypuder lässt sich das gut verhindern. Aber ist Babypuder auch gegen Akne geeignet?

Tatsächlich sollte man bei der Anwendung hier sehr vorsichtig sein: Bei Akne handelt es sich um eine ernsthafte entzündliche Hautkrankheit, die immer von einem Hautarzt bzw. einer Hautärztin behandelt werden sollte. Experimente mit Hausmitteln sollte man lieber vermeiden, um das Problem nicht noch zu verstärken! Stattdessen ist die Behandlung mit speziellen Mitteln und Medikamenten die richtige Wahl.

Babypuder gegen Pickel: Wie kann man es anwenden?

Babypuder ist ein beliebtes Hausmittel gegen Pickel. Es eignet sich nicht nur gegen Pickel im Gesicht, auch im Intimbereich, dem Po oder den Beinen kann Babypuder Pickel verhindern oder schneller verschwinden lassen. Dabei wird das Puder entweder direkt auf die Haut aufgetragen oder als Maske genutzt.

Babypuder gegen Pickel nach dem Rasieren

Babypuder ist ein beliebtes Hausmittel gegen Pickel nach der Rasur - besonders auch im Intimbereich. Vor allem bei Frauen ist hier die Reibung durch z.B. enge Unterwäsche recht hoch, wodurch Pickel und Entzündungen begünstigt werden. Das Babypuder verhindert die Reibung und entzieht den Bakterien Nährboden.

Nach der Rasur einfach etwas Puder auf die Hände (oder noch besser: ein Wattepad) geben und dann auf den frisch rasierten Stellen verteilen. Das beruhigt die Haut und verhindert die Entstehung der roten Rasurpickel. Funktioniert sowohl im Intimbereich, als auch auf den Beinen!
Tipp: Auch in den Slip kann man etwas Puder geben, um die Geruchsbildung zu vermeiden.

Babypuder gegen Pickel im Gesicht

Große, rote Pickel tauchen besonders gern im Gesicht auf, wenn wichtige Termine vor der Tür stehen. Wer schnell handelt, kann den Pickel aber im Nu wieder loswerden. Einfach etwas Babypuder in die Hand geben und mit ein paar Tropfen Wasser mischen. Die Masse mit einem Wattestäbchen auf den Pickel zupfen und für rund 15 Minuten einwirken lassen - danach gründlich abspülen. Das enthaltene Zink kann die Entzündung hemmen und so dafür sorgen, dass der Pickel sofort weniger sichtbar ist und auch in kürzester Zeit abheilt. Der Tipp funktioniert auch super für die Anwendung über Nacht.

Anti-Pickel-Maske gegen Pickel im Gesicht:

Auch als selbstgemachte Gesichtsmaske kann Babypuder seine Wirkung gegen Pickel gut entfalten. Einfach 2 EL Babypuder mit 5 EL Wasser zu einer dickflüssigen Paste vermischen und auf die Haut auftragen. Für rund 20 Minuten trocknen lassen und anschließend abwaschen. Ähnlich wie Heilerde saugt das Babypuder den überschüssigen Talg von der Haut auf und kann so Mitesser, Entzündungen und Pickeln vorbeugen.

Babypuder gegen Pickel am Rücken

Pickel am Rücken, auch Bacne genannt, sind ein weit verbreitetes Problem bei Männern und auch Frauen. Dort befinden sich ähnlich wie ein der T-Zone im Gesicht besonders viele Talgdrüsen, weswegen es schnell zu Hautunreinheiten, Pickel und Akne kommen kann. Faktoren wie Schweiß, der Hormonhaushalt oder auch Hautkrankheiten wie Akne begünstigen hier schlechte Haut. Gut, dass es Babypuder gibt.

Mit einer Rückenbürste kann man das Puder auch allein auf die Haut am Rücken auftragen. Nach einer Einwirkzeit von etwa 10 bis 15 Minuten sollte man die Haut wieder gründlich abschrubben, um das Verstopfen der Poren zu vermeiden.

Unser Tipp bei Hautunreinheiten

Ist Babypuder krebserregend?

Babypuder steht seit Jahren immer wieder in der Kritik. Das gilt insbesondere für Produkte, die Talkum enthalten. In den USA verklagten 22 Frauen den Pharmakonzern Johnson & Johnson. Sie nutzten das Babypuder im Intimbereich und beschuldigten den Konzern, dass die Produkte für den folgenden Eierstockkrebs verantwortlich seien und Gefahren diesbezüglich verschwiegen und konsequent vertuscht wurden. Das Talkum im Puder sei mit Asbest verunreinigt gewesen.

Tatsächlich wurde der Konzern von der Jury für schuldig befunden und musste Schadensersatzzahlungen von insgesamt 4 Millionen Euro zahlen. Durch einen Insolvenztrick erfolgten bislang jedoch keine Zahlungen.

Ob tatsächlich die jahrelange Verwendung von talkumhaltigen Puder für den Eierstockkrebs verantwortlich ist, bleibt aber ungeklärt. Es gibt einige Studien, deren Ergebnisse sich aber anscheinend widersprechen. Die derzeitige Beweislage sei nicht ausreichend, um die Verwendung von Talkum im Intimbereich mit einem erhöhten Krebsrisiko in Verbindung zu bringen.

Sicherheitshalber setzen immer mehr Händler daher auf Babypuder ohne Talkum, sondern verwenden stattdessen Maisstärke.

Unser Tipp bei Hautunreinheiten

Wie gefährlich ist Babypuder wirklich?

Auch wenn nicht eindeutig bewiesen ist, dass es einen Zusammenhang zwischen der Verwendung von Babypuder im Intimbereich und Eierstockkrebs gibt, so ist die Anwendung von Babypuder alles andere als ungefährlich.

Laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) geht von talkumhaltigem Babypuder ein Gesundheitsrisiko aus: Eingeatmet kann es bei Babys und Kleinkindern zu schweren Lungenschäden kommen.

Bei Erwachsenen sind solche Aspirationsunfälle zwar unwahrscheinlich, man sollte bei

der Anwendung von Babypuder trotzdem vorsichtig sein und das Puder nicht einatmen. Auf sicherer Seite ist man, wenn man das Pulver nicht direkt auf Haut (z.B. Pickel) sondern erst auf ein Wattepad oder in die Hände gibt. So wird das direkte Einatmen verhindert.

Babypuder als Hausmittel

Babypuder ist nicht nur für die Pflege von Babyhaut und bei Pickeln eine gute Alternative. Dank seiner vielfältigen Einsatzmöglichkeiten gilt es als wahres Wundermittel für die Haut und die Haare. Auch im Haushalt kann es für die unterschiedlichsten Zwecke genutzt werden.

Babypuder als Trockenshampoo

Die Haare sehen nicht mehr allzu frisch aus, es bleibt aber keine Zeit zum Waschen und Trockenshampoo ist auch nicht zur Hand? Kein Problem! Herkömmliches Babypuder ist eine gute Alternative zur Trockenwäsche aus der Drogerie.

Auf die Haare aufgetragen nimmt das Babypuder das überschüssige Fett vom Ansatz und lässt strähniges Haar wieder frisch aussehen. Dafür einfach etwas Puder auf den Haaransatz stäuben, kurz einwirken lassen und leicht mit den Fingerspitzen einmassieren. Im Anschluss die Reste ausbürsten. Gerade bei dunklem Haar kann es aber schnell mal zu weißen Rückständen kommen. Auch für mehr Griffigkeit und Volumen ist Babypuder gut geeignet - Flechtfrisuren oder ähnliches halten so deutlich besser.

Babypuder gegen glänzende Haut

Bei öliger, glänzender Gesichtshaut ist Babypuder optimal. Es entfaltet seine Wirkung gleich auf unterschiedliche Weise: Einerseits mattiert es das Hautbild und andererseits kann es auch Hautunreinheiten vorbeugen, die häufig in Kombination mit fettiger Haut auftreten. Ein weiterer Vorteil des Babypuder-Tricks: Es kann teuren, losen Puder ersetzen und auch das Make-Up hält den ganzen Tag. Einfach auf das Gesicht auftragen, kurz einwirken lassen und dann die Reste mit einem Puder-Pinsel entfernen.

Babypuder gegen Schweiß

Babypuder kann gut als natürliche Deo-Alternative genutzt werden. Einfach etwas Puder auf die Haut unter den Achseln geben und leicht einmassieren - fertig. Das Puder saugt den Schweiß auf und verhindert gleichzeitig die Geruchsbildung. Auch über normalem Deo kann Babypuder dafür sorgen, dass unschöne Schweißränder verhindert werden.

Babypuder gegen reibende Oberschenkel

Ein weit verbreitetes Problem im Sommer: In Kleidern oder Röcken reiben die Oberschenkel gern unangenehm gegeneinander. Das sorgt im Laufe des Tages nicht nur für Rötungen, sondern auch für Schmerzen, unangenehm wunde Hautstellen und sogar Pickel. Gibt man etwas Babypuder auf die Reibungspunkte, ist das kein Problem mehr.

Babypuder gegen muffige Schuhe

Unangenehm riechende Schuhe können schon mal peinlich sein. Babypuder bewirkt auch hier wahre Wunder. Einfach etwas Puder über Nacht in die Schuhe geben und am nächsten Morgen ausklopfen. Das Puder entzieht die Feuchtigkeit und unangenehme Gerüche gehören nun der Vergangenheit an. Direkt auf die Füße aufgetragen, kann das Pulver auch Blasen vorbeugen.


QUELLEN

  • Aerzteblatt (2017, 23. August). Kann Talkumpuder ein Ovarialkarzinom auslösen? https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/77795/Kann-Talkumpuder-ein-Ovarialkarzinom-ausloesen
  • Bundesinstitut für Risikobewertung (2011, 27. Juni). Talkumhaltiger Babypuder ist ein Gesundheitsrisiko. https://www.bfr.bund.de/de/presseinformation/2011/20/talkumhaltiger_babypuder_ist_ein_gesundheitsrisiko-71297.html
  • DAZ (2018, 17. Juli). Talkum in Babypuder: Wurden Krebsrisiken verschwiegen? https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2018/07/17/talkum-in-babypuder-wurden-krebsrisiken-verschwiegen/

Natalja Felsing

Natalja ist Content- und Recherche-Expertin mit langjähriger Erfahrung im Beauty- und Gesundheitsbereich. Nicht nur privat setzt sie sich tagtäglich mit Themen wie Fitness, gesunder Ernährung, Schönheit und Anti-Aging auseinander, sondern auch beruflich. Seit Abschluss ihres Studiums an der Hochschule Darmstadt recherchiert und verfasst sie seit mehreren Jahren Beiträge zu Themen rund um Gesundheit, Schönheit und Wohlbefinden - immer auf dem aktuellsten Stand der Forschung.

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